Rückblick auf das Wintersemester 2013/14 der Gilde „Gorch Fock“

Der Hamburger Gildentag 2013 im herrlich sommerlichen Brandenburgischen wies schon in die Richtung unseres Semesterthemas. Wir hatten die Zeit von vor hundert Jahren aufleben lassen, setzten dies in gewisser Weise beim Hohen Meißner-Treffen im Herbst fort und wollten das ganze mit dem künstlerischen Aspekt abrunden. Und so lautete unser Thema im Wintersemester (13/14): „Kunst und Architektur der klassischen Moderne“.
Da wir uns also bereits in das zweite Jahrzehnt des vergangenen Jahrhunderts eingeschwungen hatten, fiel es nicht weiter schwer, uns in die Zeit nach der Jahrhundertwende und vor dem 1. WK einführen zu lassen, wie sich aus dem Kaiserreich die Voraussetzungen für Moderne entwickelten. Der nächste Abend brachte uns wenig später den Jugendstil in seinen verschiedenen Facetten näher, der nicht nur Ableger in Europa aufzuwies, sondern unter Aufgabe von Symmetrien sich vom Einzelkunstwerk verabschiedete. So gibt es Beispiele, die das gesamte Haus, von der Architektur, der Raumgestaltung und -ausstattung bis hin zu Möbeln, Besteck und Geschirr umfaßten. Der Film über die bildende Kunst der Moderne auf Arte am nächsten Gildenabend fand keine ungeteilte Zustimmung, da er aus unserer Sicht nicht ausreichend ausgewogen war. Wie üblich wurde der Jahreskreis mit dem schon zur lieben Gewohnheit gewordenen weihnachtlichen Schrottwichteln und grundsolidem Grünkohl nebst kleiner Feuerzangenbowle beschlossen.
Im neuen Jahr stellte sich dann Picasso vor, der nicht nur ein gelernter Künstler war und die klassische Malerei bestens beherrschte, sondern dessen unglaubliche Kreativität sich zeitlebens in neuartigen Stilen und Formen ausprägte, ohne dabei die erlernten Techniken völlig zu vergessen.
Im Anschluß daran konnten wir am Entstehen der Fotografie als eigenständiger Kunstform teilhaben, dem Piktoralismus als „malerischer Fotokunst“. Spannend, wie die Wahrnehmung der allerersten Fotos auch den Umgang damit veränderte und gleichzeitig auf die klassischen Künste zurückspiegelte. Ein weiterer Vortrag handelte über den Expressionismus und seinen bekannten Künstlervereinigungen „Die Brücke“ und „Die blauen Reiter“ mit Beispielen aus der Malerei, Architektur und bildenden Kunst.
Das letzte Referat dieses Semesters widmeten wir schließlich dem Werkbund, der seine Ausprägung direkt in Firmengründungen fand und noch über das Bauhaus und das Industrie Forum Design bis in die heutige Zeit hineinwirkt. Durchaus für Heiterkeit sorgte dabei eine kleine Ausstellung an Alltagsgegenständen, die wir aus dieser Zeit mitgebracht hatten, die teilweise sehr deutlich ihre Entstehungszeit erkennen ließen, von denen einige aber bis in unsere Tage unbekümmert in Gebrauch sind.
Zum aktiven Semesterabschluß trafen wir uns im Hamburger Kontorhausviertel zu einer architektonischen Stadtführung. Hier sind die Einflüsse der Moderne auf die Architektur an diversen Gebäuden wie beispielsweise dem Chilehaus auch heute noch gut erkennbar. So ging ein künstlerisches Semester wieder einmal in großer Runde zu Ende und wir konnten uns auf ein entspanntes Sommersemester mit Bundestag freuen.