DHG Gorch Fock zu Hamburg

Herzlich willkommen bei der DHG Gorch Fock zu Hamburg!

dhg-gorch-fock

Der Mann

220px-gorchfock

Johann Wilhelm Kinau wurde als erstes von sechs Kindern des Hochseefischers Heinrich Wilhelm Kinau und dessen Ehefrau Metta, geb. Holst, auf der ehemaligen Elbinsel Finkenwerder geboren. Dort ging er auch zur Schule. Nachdem er den Seetauglichkeitstest durch seinen Vater aufgrund seiner körperlichen Konstitution nicht bestand, begann er 1895 eine kaufmännische Lehre bei seinem Onkel August Kinau in Geestemünde (heute Teil Bremerhavens). 1897 bis 1898 absolvierte er die Handelsschule in Bremerhaven. Seit 1899 hatte er jeweils kurzzeitig verschiedene Stellen als Buchhalter und Kontorist in Meiningen, Bremen und Halle (Saale) inne. 1904 kehrte er nach Hamburg zurück und arbeitete bei der Zentraleinkaufsgesellschaft deutscher Kolonialwarenhändler, bis er 1907 Buchhalter bei der Hamburg-Amerika-Linie wurde.

Seit 1904 veröffentlichte er verschiedene, meist in seiner Muttersprache, einem breiten finkenwerderischen Plattdeutsch, verfasste Gedichte und Erzählungen unter den Pseudonymen Gorch Fock, Jakob Holst und Giorgio Focco, die in den Hamburger Zeitungen erschienen. Der Vorname Gorch ist demzufolge eine lokaltypische Abwandlung von Georg. Fock ist einer Linie von großelterlichen Vorfahren entlehnt.

1908 heiratete er Rosa Elisabeth Reich, mit der er drei Kinder hatte. „Des Mannes bester Kamerad ist die Kameradin“. Seine Muse und Seelengefährtin wurde während der schriftstellerischen Jahre hingegen die Schauspielerin Aline Bußmann.

Seit 1910 verfasste er zahlreiche platt- und hochdeutsche Geschichten und Gedichte, 1913 erschien sein bekanntestes Werk, der hochdeutsche Roman mit plattdeutschem Dialog „Seefahrt ist not!“, in dem das Leben der Hochseefischer auf Finkenwerder in heroisierender Weise beschrieben wird. Bis zum Zweiten Weltkrieg kam in Norddeutschland praktisch kein lesender Junge an diesem Buch vorbei.

Im Ersten Weltkrieg wurde Gorch Fock 1915 eingezogen und kämpfte als Infanterist (im Reserve Inf.-Rgt. 207) in Serbien und Russland, später dann bei Verdun. Im März 1916 kam er auf eigenen Wunsch vom Heer zur Marine und tat Dienst als Ausguck auf dem vorderen Mast des Kleinen Kreuzers SMS Wiesbaden. In der Seeschlacht am Skagerrak ging er mit dem Kreuzer unter. Seine Leiche wurde im August 1916 bei Väderöbod nahe Fjällbacka (nördlich von Göteborg) an Land getrieben und auf der schwedischen Insel Stensholmen bei Kalvö zusammen mit weiteren deutschen und britischen Seeleuten bestattet.

Das Schiff

schiff

Das Schiff wurde am 24. Februar 1958 auf Kiel gelegt. Wie schon die erste Gorch Fock der Reichsmarine wurde sie bei Blohm & Voss gebaut. Vorausgegangen waren aufgrund des Untergangs der Pamir 1957 starke Kontroversen in der Bevölkerung und den Entscheidungsgremien über Fertigstellung und Indienststellung des Schiffes, dabei wurde unter anderem die Zweckmäßigkeit eines Segelschiffes für zeitgemäße militärische Aufgaben infrage gestellt.

Der Stapellauf erfolgte am 23. August 1958. Dabei hielt Rudolf Kinau, der Bruder des während der Skagerrakschlacht auf der SMS Wiesbaden gefallenen Gorch Fock, die Taufrede in Niederdeutsch. Die Taufe selbst vollzog Rudolf Kinaus Tochter Ulli Kinau. Am 17. Dezember 1958 wurde das Segelschulschiff endgültig in Dienst gestellt. Am 3. August 1959 trat die Gorch Fock von Kiel aus ihre erste Auslandsreise an. Das Schiff wurde im Laufe der kommenden Jahre als „Botschafter Deutschlands“ weltweit bekannt. 1964 vertrat es Deutschland bei der Weltausstellung in New York. 1974 besuchte die Gorch Fock im Rahmen der Großseglerregatta Kopenhagen–Gdingen als erstes Kriegsschiff der Bundesmarine einen polnischen Hafen. Vergleichbares gilt für den Besuch im jugoslawischen Hafen Split im Jahr 1977. Im August 1976 wurde sie bei der Großseglerregatta aus Anlass der 200-Jahrfeier der USA zum Sieger erklärt, da sie beim Abbruch wegen einer Flaute am weitesten vorne lag.

Die Mannschaft

Die Deutsche Hochschulgilde (DHG) Gorch Fock zu Hamburg hat bei voller Fahrt 10-jähriges Bestehen erreicht. In der Gilde Gorch Fock haben sich Studenten und Akademiker verschiedener Fachrichtungen und Jugendbünden zusammengefunden, um gemeinsam die Wogen des akademischen Alltags zu meistern.

Alle zwei Wochen treffen wir uns meist nahe, mal nördlich und gelegentlich auch mal südlich der Elbe zu gemeinsamen Gildenabenden. Dort lauschen wir einem Referat, genießen das leckere Essen, singen und klönschnacken. Das Hamburger Gildenleben pendelt nebenbei zwischen gemeinsamen Opern-, Theater- und Ausstellungsbesuchen Alle paar Monate gehen wir gemeinsam auf Fahrt – zumeist zu Fuß doch manchmal segeln wir auch in den Horizont.
Studierst du in Hamburg oder Umgebung, hast jugendbewegte Wurzeln oder kannst dich dafür begeistern, dann kiek mol in

Der Bund

greif_frei-red-klein

Die Ursprünge der Deutschen Gildenschaft liegen im Wandervogel. Nach dem Ersten Weltkrieg sammelten sich jugendbewegte und freideutsche Studenten vielerorts zum Aufbau eigener Korporationen fernab der sonst üblichen Bierseligkeit nach jugendbewegt-idealistischer Wesensart. Eine in den Anfangsjahren des Bundes verfaßte Standortbestimmung hat nichts an Gültigkeit verloren.

„Die Hochschulgilde erscheint in der Studentenschaft sowohl wie in der Jugendbewegung als etwas Besonderes, weil sie zunächst nur als kleine Schar einer großen anders denkenden, ungläubigen und zweifelnden Mehrheit gegenübersteht.“

Bis heute finden sich in unterschiedlichsten Städten Studenten in Hochschulgilden zusammen. Ziel dieser Erziehungsgemeinschaften ist eine eigenverantwortliche Lebensführung, geprägt von innerer Wahrhaftigkeit, und verantwortlichem Handeln in Gesellschaft, Volk und Staat, gegenüber Natur und Umwelt. In der Auseinandersetzung mit den Fragen unserer Zeit sind uns Persönlichkeit und geistige Grundhaltung wichtiger als Standesdünkel und politische Positionierung. So können uns als Lebensbund politische Milieus gleich welcher Couleur nicht Nester sein, sondern allenfalls offene Räume geistigen Austauschs. Kurz und „bündisch“: Die Deutsche Gildenschaft ist eine nichtschlagende, farbentragende und gemischte Studentenverbindung in denen die besten Traditionen der Deutschen Jugendbewegung aktiv gelebt werden!

logo2

Aus den Reihen der heutigen Aktiven wurde der jugendbewegte Blog buendische-vielfalt.de  initiiert. Zudem erscheinen vierteljährlich die Blätter der Deutschen Gildenschaft.

 

 

Die Bewegung

meissner1988_symbole

Als Jugendbewegung wird eine besonders im ersten Drittel des 20. Jahrhunderts einflussreiche Strömung bezeichnet, die dem von der Industrialisierung geprägten städtischen Leben eine vor allem in Kreisen der bürgerlichen Jugend sich ausbreitende Hinwendung zum Naturerleben entgegensetzte. Ein weiteres Merkmal war der romantische Rückgriff auf hergebrachte Kulturelemente, wobei die Wiederaneignung von Volksliedern und unmittelbare Formen der Geselligkeit eine herausragende Rolle spielten.

Die aus dem Wandervogel hervorgegangene Bewegung bestand aus einer Vielzahl von Kleingruppen, die selbstorganisiert unter Führung meist junger Erwachsener hauptsächlich Wanderungen und Fahrten an Wochenenden oder in den Ferien durchführten. Reformpädagogik, Freikörperkultur und Lebensreformbewegung standen in enger Wechselwirkung mit der Jugendbewegung. Die Urheberschaft für diesen Begriff wie auch für den der Jugendkultur beanspruchte der Reformpädagoge Gustav Wyneken. Mit zunehmender Verbreitung des jugendlichen Wanderbetriebs entstanden die ersten Jugendherbergen.

Dem Selbstverständnis nach zunächst unpolitisch, waren die verschiedenen Gruppierungen den zeitgenössischen ideologischen Strömungen dennoch ausgesetzt und daran orientiert. Tiefe Einschnitte für die Jugendbewegung stellte zum einen der Erste Weltkrieg dar, auf den die politisch stärker polarisierte Phase der bündischen Jugendbewegung folgte, und zum anderen die nationalsozialistische Machtergreifung 1933, die zur Zwangseingliederung aller anderen Jugendverbände in die Hitlerjugend oder zu deren Auflösung führte. Die nach dem Zweiten Weltkrieg gegründeten Nachfolgeorganisationen haben die frühere Bedeutung nicht wiedererlangt.

 Links