DHG Trutzburg-Jena zu Göttingen

Herzlich willkommen bei der DHG Trutzburg-Jena zu Göttingen!
Kurz und knapp möchten wir hier einen kleinen Einblick in unseren Bund geben…
Erfahre mehr über unsere Aktivitäten der letzten Jahre in Göttingen: Was machen wir?
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Unser Bund

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Die Hochschulgilde Trutzburg – Jena zu Göttingen ist Teil der Deutschen Gildenschaft. Ein früheres Gildenheim befand sich bis 1935 in der Spitze des Johanneskirchturms zu Göttingen: sicherlich einmalig im deutschen Korporationswesen… Auch heute ist die Deutsche Gildenschaft ein Bund, der sich in einzelne Gilden gliedert. Die Gilden sind akademische Verbindungen an einzelnen Hochschulorten, die ihre Aktivitäten eigenständig gestalten. So gibt es neben der Trutzburg-Jena zu Göttingen weitere Gilden im gesamten Bundesgebiet.

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Wie alle Korporationen praktizieren wir das Lebensbundprinzip. Die Deutsche Gildenschaft ist eine generationen-übergreifende Bundesgemeinschaft, deren Herkunft aus der deutschen Jugendbewegung für sie von wesentlicher Bedeutung ist. Daraus ergibt sich unsere besondere Form des Verbindungslebens:

  • In unseren Gilden sind Studentinnen und Studenten als gleichberechtigte Mitglieder aktiv.
  • Alle aktiven Gilden tragen Farben als äußeres Kennzeichen ihrer Zusammengehörigkeit.
  • Wir sind keine schlagende Verbindung.
  • Die Erarbeitung von fachübergreifenden Themenkomplexen in Vorträgen und Diskussionen, Wandern, Singen, Sport, Fahrt und gesellige Veranstaltungen bilden unser Gemeinschaftsleben.
  • Der Blick auf andere Korporationen zeigt, dass wir aus gutem Grund deren Trinksitten ablehnen.
  • In der Auseinandersetzung mit den Fragen unserer Zeit sind uns Urteilsfähigkeit und geistige Grundhaltung wichtiger als die politische Richtung.
  • Als Angehörige eines Lebensbundes stehen wir füreinander ein – lebenslang.

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Tausende von Studenten lassen sich täglich aufgrund ihres übervollen Stundenplanes von der modernen Massenuniversität ihren Tagesablauf diktieren, von trockenem Stoff und Pflichtauflagen zuschütten. Das ist genug!

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Wir haben eine interessante Alternative anzubieten:
Bei uns werden aktuelle Themen ebenso wie kulturelle Fragen interdisziplinär behandelt. Dabei stehen nicht der Bierhumpen, sondern der Vortrag bzw. Dialog im Mittelpunkt unserer Treffen. Natürlich bleibt dabei auch genügend Zeit für studentische Geselligkeit…

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Bei uns sind Komilitoninnen und Komilitonen aller Fachbereiche aktiv. Auf Grund unserer Herkunft aus der Jugendbewegung widersetzen wir uns überkommenen, überalterten Formen. Daß sich die Gilde bereits seit ihrer Gründung in den 20er Jahren gegen die allzu starren Regeln herkömmlicher Korporationen, wie sie bspw. in Mensur und Kneipe zum Ausdruck kommen, wehrte, liegt in dieser besonderen Historie begründet.

Insbesondere der Anspruch, als bündische Korporation die akademische Freiheit des Wortes mit dem jugendbewegten Elan der Tat zu verbinden, macht für die jüngeren Aktivengenerationen heute wohl das Besondere an der Deutschen Gildenschaft aus. So verweben sich jugendbewegte und akademische Werte zu einem Ganzen, das unser Bund unter seinem Dach zusammenführt. Jede Generation aber entspringt ihrer eigenen Zeit, wird durch diese geprägt und prägt ihrerseits den Bund. So ist der Bund in stetem Wandel begriffen und bleibt doch gleichsam fest und unerschütterlich als Heimat bestehen. Diese Abbildung fasst unsere Werte und Ansprüche zusammen:

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Die Universitätsstadt Göttingen

Studieren in der schönen Universitätsstadt Göttingen im Leinetal – fast in der geografischen Mitte Deutschlands!

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Auf dem Bild sieht man die ursprüngliche Kern-Stadt Göttingen (Blick nach Süd-Osten). Zu erkennen ist der Verlauf des Stadtwalles, der auch heute noch Göttingen fast komplett umringt. Bei Göttingen handelt es sich um eine überschauliche Universitätsstadt, eine Stadt, deren Bild schon von Enstehung der Uni an von Studenten geprägt wurde. Geschichtlich und kulturell hat die Stadt einiges zu bieten und lädt mit einer schönen Altstadt, die von den Kriegen fast unbeschadet blieb, zum Besuch ein. Auf dem Bild gut zu erkennen ist das neue Rathaus (Hochhaus oben, Mitte) und die Johanniskirche in der Mitte, unser altes Gildeheim. Vor der Kirche liegt das Alte Rathaus mit dem Marktplatz.

Göttingen ist eine traditionelle Universitätsstadt. goettingen2Die Stadt hat ca. 120.000 Einwohner, bei aktuell rund 30.000 Studenten. Die Zahlen der Studenten schwanken hier von Semester zu Semester, aber allgemein lässt sich feststellen, dass die Göttinger Georg-August-Universität eine eher persönlichere Studienatmosphäre zulässt, als dies an großen Unis möglich wäre. Weiterhin hat Göttingen, aber auch noch eine Fachhochschule und eine Private Fachhochschule. Die Studenten prägen deutlich das Leben in der Stadt.
Göttingen liegt in der Mitte Deutschlands. Kassel und Hannover sind in wenigen Minuten mit dem Auto oder der Bahn zu erreichen. Seit 1853 ist Göttingen an das Bahnnetz angeschlossen, heute auch an die ICE Trasse. Die A7 verläuft direkt an Göttingen vorbei, so dass der Weg nach Kassel ca. 30 Minuten, nach Hannover dauert etwa eine Stunde dauert. Berlin ist 325km entfernt, fast genauso weit wie Köln und Hamburg. Mit dem Studententicket der Universität erreicht man ganz Niedersachsen und an Göttingen angrenzende Regionen kostenlos mit der Bahn…

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Die Stadtgeschichte Göttingens

Die Geburtsstunde Göttingens verliert sich im Dunkel der Vergangenheit. 953 nahm die urkundlich verbürgte Vergangenheit zum ersten Mal Notiz von ‚Gutingi‘, dem Dorf am Wasserlauf, als Kaiser Otto I. eben dieses Dorf dem Moritzkloster in Magdeburg schenkte. Damals lag jenseits der Leine die Pfalz Grona, ein historisch bedeutender Platz, wo Kaiser und Könige Hof und Reichstag abhielten.

Während die große Zeit der Pfalz mit der Zerstörung durch Heinrich den Löwen um 1180 zu Ende ging, entwickelte sich dank des Standortvorteils an einer Leinefurt und zwei bedeutenden Handelswegen bei Gutingi eine Marktsiedlung, die den Namen des Dorfes übernahm und um 1200 Stadtrecht erhielt. Zu großer wirtschaftlicher Blüte kam die Stadt, als sie 1351 bis 1572 der Hanse angehörte.

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Die mittelalterliche Blütezeit ging 1547 mit der Niederlage des Schmalkaldischen Bundes, dem auch Göttingen angehörte, zu Ende. Der Dreißigjährige Krieg tat ein übriges, die einstige Handelsmetropole zum verschlafenen Landstädtchen absinken zu lassen. Aus dieser Lethargie weckte 1734 Georg II. August, Kurfürst von Hannover, die Göttinger, indem er in ihrer Stadt eine Universität gründete.

Die Entwicklung der Universität außerhalb der Residenz in einer kleinen Provinzstadt wie Göttingen war durchaus Programm: Beabsichtigt war eine Stätte konzentrierter Forschung und Lehre mit universellem Anspruch, ein Konzept, das sich bis heute bewährt hat. Die Universität errang schon bald nach ihrer Gründung internationale Bedeutung. Berühmte Gelehrte und Universalgenies verwirklichten eine Reformuniversität des Aufklärungszeitalters, in der man das Ideal von freier Forschung und Lehre anstrebte.

Napoleon stellte die junge Hochschule unter seinen Schutz. Denn: sie gehöre nicht allein ihrem König, sondern ‚Europa‘.  Die erste Blütezeit der Universität im 18. Jahrhundert und ihre zweite große Ära zwischen 1870 und 1933 wurde jeweils durch nachfolgende Repression verdunkelt: 1837 entließ der König die ‚Göttinger Sieben‘-Professoren, wie die Brüder Grimm und Wilhelm Weber, – die öffentlich gegen die Aufhebung eines liberalen Staatsgrundgesetzes protestiert hatten. Dieser schwere Verlust wurde nur noch von dem Schlag, den die Nationalsozialisten der Universität mit der Vertreibung der jüdischen und linksliberalen Professoren versetzten, übertroffen.

Schon 1945 studierten wieder 4.000 Studenten in der fast unzerstörten Universität, heute ist die Zahl auf etwa 30.000 angewachsen. Auch die Stadt Göttingen hat sich seitdem erheblich vergrößert. 1964 offiziell zur Großstadt erklärt, hat die Stadt heute rund 134.000 Einwohner. goettingen3

Die Georg-August Universität Göttingen

„Georgia Augusta, heller Fanfarenklang…“

So beginnt ein Studentenlied, das auch heute noch bei Göttinger Studenten sehr gerne gesungen wird. Die Universität, von der hier die Rede ist, ist die Göttinger Georg-August-Universität, kurz eben Georgia Augusta. Gestiftet im Jahre 1734, eröffnet am 17.9.1737, trägt die Universität ihren Namen nach dem Stifter, dem Kurfürsten Georg August von Hannover, der als Georg II von 1727 bis 1760 auch König von Großbritannien war. Ihr eigentlicher Schöpfer aber war der hannoversche Minister Gerlach Adolf Freiherr von Münchhausen. Seine glückliche Hand bei der Berufung der ersten Professoren führte zu einer ausgeprägten Gemeinsamkeit der geistigen Grundhaltung. Diese durch alle Fakultäten gehende Grundhaltung machte die Georgia Augusta schon bald zu einer der wichtigsten Universitäten in Deutschland.

Als Landesuniversität war sie eine Institution des Staates, die aber im Gegensatz zu älteren Universitäten entscheidende autonome Rechte besaß. Diese wirkten sich alsbald positiv aus. Die Professoren waren Angestellte des Staates mit einer entsprechend hohen Dotierung, was bekannte Professoren nach Göttingen holte. Außerdem herrschte Lehr- und Zensurfreiheit. Bekannte Professoren der Gründerzeit waren unter anderem der Mathematiker Kaestner, der Philologe Heyne und der Chirurg Haller. Haller war der Begründer der auch noch heute erscheinenden „Göttingenschen Nachrichten“.

Unter Haller wurde auch im Jahre 1751 die Göttinger Gesellschaft der Wissenschaften ins Leben gerufen. Bereits um 1800 war Göttingen mit ca. 700 Studenten die größte deutsche Universität. Es entstand eine systematische Bibliothek mit Sach- und Namensregister, die bis zum Beginn des 20. Jahrhunderts die größte des Kontinents war.

Im Schatten der Universität blühte in dieser Zeit ein reiches literarisches Leben. 1772 wurde der Göttinger Hainbund gegründet, eine Vereinigung schwärmerischer Klopstock-Verehrer. Zu diesem gehörten u.a. Hölty, Voß, Graf Stolberg und Bürger. Doch schon 1774 löste sich dieser Bund wieder auf. Der Liberalismus schlug sich schon früh in der Einstellung der Professoren nieder. Als König Ernst-August von Hannover 1837 die liberale Verfassung des Staates aufhob, beschuldigten ihn die Göttinger Sieben des Verfassungsbruchs, und wurden daraufhin entlassen.

Diese Göttinger Sieben waren Albrecht, Dahlmann, Ewald, Gervinius, Jakob und Wilhelm Grimm und Weber. Die Mehrzahl dieser Professoren wurde später Mitglied der Frankfurter Nationalversammlung von 1848. Durch die Entlassung dieser sieben Professoren verlor die Georgia Augusta an Bedeutung und Ruf. Daraufhin wurden vom König auch naturwissenschaftliche Fakultäten nach Göttingen verlegt, und damit der Grundstein für die internationale Bedeutung der Universität gelegt.

Das 19. und 20. Jahrhundert war die Zeit der Blüte der Naturwissenschaften in Göttingen. Damit verbunden blühten auch Medizin, Physik und Chemie auf, und gelangten zu hohem Ansehen. Bekannte Professoren wie Klein, Gauß, Weber, Wöhler, Planck, von Laue, Born oder Weizacker lehrten hier. Bisher wurden 5 Professoren der Universität mit einem Nobelpreis ausgezeichnet. Heute gibt es insgesamt 14 Fachbereiche: Theologie, Jura, Medizin, Historisch-Philologische Wissenschaften, Mathematik, Physik, Chemie, Geowissenschaften, Biologie, Forstwissenschaften, Agrarwissenschaften, Wirtschaftswissenschaften, Sozialwissenschaften und Erziehungswissenschaften. Außerdem ist noch das Institut für Sportwissenschaften zu erwähnen. Auf der Internetseite kannst du mehr über die Georgia Augusta erfahren.

Das Gänseliesl

Die Geschichte des Wahrzeichens von Göttingen…
Schon im 18. Jahrhundert hatte es auf dem Marktplatz einen Brunnen gegeben. Er war mit einem Löwen geschmückt, vermutlich eine Anspielung darauf, daß die Nachfahren Heinrichs des Löwen Göttingen das Stadtrecht verliehen hatten. 1801 wurde der baufällig gewordene Löwe entfernt. Fast 100 Jahre bestand der Brunnen aus einer Fontäne mit Gitterzaun.

Aufgrund einer Beschwerde des 1894 gegründeten Göttinger Verschönerungsvereins schrieb der damalige Bürgermeister Calsow am 8. Februar 1898 einen Wettbewerb für einen neuen Brunnen aus, der in Künstlerkreisen ganz Deutschlands Beachtung fand. Auch eine Frau ließ sich die Teilnahmebedingungen schicken, die Göttingerin Frau Droysen. 46 Entwürfe wurden schließlich abgegeben.

Den ersten Preis erhielt das Modell „Im Geist der Alten“ der Frankfurter Bildhauer Mehs und Jehs. Der Entwurf stellte einen Brunnen mit Figuren und Wappen im Stil der wilhelminischen Gotik dar. Das Gänseliesel erhielt den zweiten Preis. Zwei Kritikpunkte verhinderten, daß das Gänseliesel den ersten Preis bekam. Die Jury fand, daß das zierliche kleine Mädchen nicht zum „wuchtigen, ernsten“ Rathaus passe. Außerdem sei der Baldachin, unter dem das Liesel steht, nicht standesgemäß für ein unbedeutendes Mädchen, da ein Baldachin Fürsten vorbehalten sei.
Die Bürger und Bürgerinnen der Stadt waren anderer Meinung. Sie hatten Gelegenheit, die ersten drei Preise im Saal der „Union“, dem heutigen Jungen Theater, anzusehen. Davon machten sie offensichtlich Gebrauch. Es entwickelten sich heftige Diskussionen, die zum Teil in der „Göttinger Zeitung“ dokumentiert sind. Am 16. Juli 1898 setzte sich z.B. jemand unter dem Pseudonym „- i -“ mit folgender Argumentation für das Gänseliesel ein:

„Wir haben in Göttingen ein Bürger-Denkmal, ein Wöhler-Denkmal, wir erhalten binnen kurzem ein Gauß-Weber-Denkmal, alle auf professörliche Anregung gesetzt, gute plastische Werke, bedeutenden Leuten zur Erinnerung, aber der Mehrzahl unserer Mitbürger mit Grund herzlich gleichgültig … gerade auf den Markt sollte nur ein Werk zu stehen kommen, daß zu Jedermann [Hervorh. im Orig.] spricht, und wer vermag das besser, als eine Figur von so volksthümlicher Poesie, wie das ‚Gänsemädel‘.“
Göttinger Zeitung, 16.7.1898

Maßgeblich dafür, daß das Modell „Das Gänsemädchen“ auf dem Markt als Brunnen realisiert wurde, war der Einsatz des Göttinger Bildhauers Professor Dr. Hartzer. Er setzte sich bei Bürgermeister Calsow für das Gänseliesel ein und entsprach somit auch dem Willen der Göttinger Bürger und Bürgerinnen. Am 14. März 1900 stimmte der Stadtrat der Realisierung des zweiten Preises, dem Gänseliesel, zu. Spenden Göttinger Bürger und Bürgerinnen machten es möglich, die Figur am 8. Juni 1901 aufzustellen.
Das Gänseliesel wurde nicht offiziell eingeweiht, was bei Denkmälern in Göttingen eigentlich üblich war. Nur eine kleine Zeitungsnotiz wies auf den neuen Brunnen hin.

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„(Um eine neue „Mitbürgerin“ )ist unsere Stadt reicher geworden. Seit gestern hat sich nämlich das Gänselies’l auf dem neuen Marktbrunnen häuslich niedergelassen, wo es nun wohl Jahrhunderte hindurch als Wahrzeichen der Stadt Göttingen verbleiben wird. Der mächtige Rathaus-Coloß im Hintergrund, der umfangreiche Sockel, auf den man „Klein Lies’l“ gestellt hat, lassen seine Figur doch recht winzig erscheinen.“
Göttinger Tageblatt 8. Juni 1901

Als offizielle Begründung für die fehlende Einweihung hieß es, das Schützenfest, das eine Woche später auf dem Marktplatz stattfand, sei Einweihung genug. Vermutlich steckte noch etwas anderes dahinter. Wir denken uns, daß zum einen der Stadtrat unzufrieden damit war, daß nicht der erste Preis als Brunnen auf dem Marktplatz realisiert werden konnte. Zum anderen könnte es sein, daß ein kleines, namentlich unbekanntes Mädchen als nicht bedeutend genug für eine offizielle Einweihung angesehen wurde.

Schon bald entstand der Brauch, daß jeder neu immatrikulierte Student auf den Brunnen kletterte, um das Gänseliesel zu küssen. Diese Sitte kann als Aufnahmeritus in die studentische Männergesellschaft gedeutet werden. (Frauen erhielten in Preußen und damit auch in Göttingen erst 1908 offiziellen Zugang zu den Universitäten.) Das Küssen war mit Aufläufen, Besäufnissen und dem entsprechendem Lärm verbunden.

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Da die Studentenzahl während der Weimarer Republik beständig zunahm und alle das Liesel küssen wollten, sah die Polizei 1926 Ruhe und Ordnung gestört und erließ Kußverbot. Ein Überschreiter der Verordnung, der Student Graf Henckel von Donnersmarck, ging bis vor das Berliner Kammergericht. Dort versuchte er erfolglos, gegen die neue Verordnung anzugehen. Sie blieb weiter bestehen. Das Küssen wurde in der Folgezeit jedoch von der Polizei toleriert, solange es ohne ruhestörenden Lärm vonstatten ging. Der Brauch des Küssens hat sich bis heute in etwas abgewandelter Form erhalten. Heute küssen keine Studenten des 1. Semesters, sondern Doktorandinnen und Doktoranden nach erfolgreicher Prüfung das Liesel…

Zimmer frei...

In unserem kleinen, aber feinen Haus im Göttinger Norden sind – bei geringer Miete – regelmäßig Zimmer zu vergeben. Bei Interesse freuen wir uns über eine Kontaktaufnahme: aktivensprecher@deutsche-gildenschaft.de

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