Bundestag der Deutschen Gildenschaft 8.-10. Juni in Bad Kissingen

Bei schönstem Sommerwetter fand Anfang Juni im Heiligenhof in Bad Kissingen der diesjährige Bundestag der Deutschen Gildenschaft statt.

Der Bundestag stand unter der Überschrift „Deutschland im Umbruch. Eine Bestandsaufnahme“ – ein Themenkomplex, der in konzentrierter Arbeit behandelt wurde. Die vielfach dramatischen Entwicklungen der vergangenen Jahre und ihre politische Dimension wurden in Arbeitsgruppen mit den Schwerpunkten „Rückkehr der Ideologien“ – „Identität und Integration“ – „Demokratische Teilhabe“ von Referenten aus unserem Kreis eingeleitet und durch die Teilnehmer vorbereitet und diskutiert, wobei die Ergebnisse vor dem Festabend vorgestellt wurden. Hiermit konnten sich alle Teilnehmer auf den Festvortrag von Prof. Dr. Tilmann Mayer, des renommierten Bonner Politologen, einstimmen. Dieser bot am Sonntagvormittag im Rahmen der akademischen Feierstunde eine nüchterne und sachkundige Analyse des gegenwärtigen gesellschaftlichen und politischen Zustandes. Wie üblich regte sein Vortrag weiterführende Fragen und Diskussionen an, sodass eine gelungene Abrundung der inhaltlichen Arbeit des Bundestages erreicht wurde.

Neben der intensiven inhaltlichen Arbeit standen natürlich das Wiedersehen mit den Gildengeschwistern und der fröhliche Austausch mit den alten und neuen Freunden im Mittelpunkt des Bundestages. Ob nach der feierlichen Bundesfeier mit dem Gedenken an unsere toten Gildengeschwister, bei den Singerunden, auf dem Festabend oder beim Wandern – alle Teilnehmer teilten bei herrlichem Wetter die Freude über das Wiedersehen. Viel zu schnell vergingen so die drei Tage im Gildenkreis – wir blicken dankbar zurück, dass sich so viele Geschwister auf den Weg nach Bad Kissingen gemacht haben und damit unser Bundesleben bereichert haben!

Bundestag der Deutschen Gildenschaft 2014

Im Kreise der „großen Familie“ aller Gildenschafter aus Deutschland und Österreich verbrachten wir ein schönes gemeinsames Wochenende in Bad Kissingen, das am Freitagabend mit einer gemeinsamen Feierstunde und ausgiebigem Singen am Feuer seinen Anfang nahm.

Nach Thing und ausgiebigem Mittagessen folgte die akademische Feierstunde, in der mit der Lesung aus Soldatenbriefen dem Ausbruch des ersten Weltkrieges vor 100 Jahren gedacht wurde. Die musikalische Untermalung und Auswahl zeitgenössischer, aber auch aktueller Feldpostbriefe gab unserem Gedenken an die „Urkatastrophe des zwanzigsten Jahrhunderts“ einen würdigen und bewegenden Rahmen.

Während der anschließenden Wanderung durch die blühende fränkische Natur floss das eben Gehörte und Erlebte in bereichernde Gespräche zwischen Jung und Alt, die bis zur abendlichen Feierstunde nicht enden sollten. Bei gutem Essen, Wein, Tanz und Gesang ließen wir die Nacht zum Tage werden und feierten die Gemeinschaft.

Nach der wie üblich recht kurzen Nacht stand neben starkem Kaffee der Festvortrag an. In diesem Jahr ein wissenschaftliches Referat über Chancen und Grenzen des „Whistleblowing“ im deutschen Rechtssystem. Trotz der komplexen rechtlichen Materie verstand unser Gastdozent es gut, den Anwesenden juristischen Laien sein Thema nahezubringen und so uns zu kontroversen Diskussion zu bewegen.

Das gemeinsame Mittagessen und ein Abschlusskreis im der Frühlingssonne beendeten schließlich unser gildenschaftliches Familientreffen.

Bundestag der Deutschen Gildenschaft 2012

2012_BundestagEs ist Freitagnachmittag vor unserem Bundestag und unser kleines Auto pflügt durch strömenden Regen, hinweg über die Kasseler Berge auf dem Weg nach Bad Kissingen. Schlechte Voraussetzungen, um unseren Bundestag am Bundesfeuer eröffnen zu können. Doch mit unserer Ankunft auf dem Heiligenhof verziehen sich die dunklen Wolken und wir beginnen, die nassen Wälder nach Brennmaterial für unser Feuer zu durchsuchen.

Schon wenig später stand der versammelte Bund rund um sein aufgeschichtetes Bundesfeuer. Gemeinsam erinnerten wir uns an unsere Ursprünge und gedachten der verstorbenen Gildenbrüder und –schwestern. Mehr als das Vergangene stand jedoch das Zukünftige im Vordergrund. In der Feuerrede wurde das neu erarbeitete Selbstverständnis der Aktivitas vorgestellt. Es wurde klar, daß die Aktivitas in den vergangenen zwei Jahren viel geleistet hat und dies als Ansporn für die nächsten Jahre sieht. Unsere neu aufgenommenen und bestätigten Gildner entzündeten zuletzt den Feuerstoß und eröffneten damit den 30. Bundestag der Deutschen Gildenschaft. Noch lange standen wir um das Feuer versammelt und Gildenschafter aus den unterschiedlichsten Generationen sangen gemeinsam am Feuer.

Nach Frühstück und Morgenfeier stand  am Samstag die Bundesversammlung auf dem Programm. Der Vormittag verging mit der Vorstellung des Vorstands und detaillierten Berichten über verschiedenste Aktivitäten. Nach dem Mittagessen und einer ersten Theatereinlage einiger  Trutzburger Aktiver folgte die mit Spannung erwartete Podiumsdiskussion zum Thema Meißnertreffen. Unter Rüdigers Leitung sollten sich ketcha (WVDB), Andreas (Weinbacher WV) und Alfred (Christliche Pfadfinderschaft) über die Ursprünge und Auswirkungen des historischen und des aktuellen Meißnertreffens austauschen. Dabei entbrannte gerade mit Hinblick auf das kommende Treffen im Jahr 2013 eine heftige Debatte. Vor allem vor dem Hintergrund des Ausschlusses einiger Bünde wurde hinterfragt, welchen Zweck das große Meißnertreffen eigentlich haben solle. Die Frage, ob es nun einfach nur als „Event“ oder doch als Gedenkveranstaltung zu bezeichnen sei, konnte dabei nicht endgültig geklärt werden.

Der Samstagabend war traditionell dem Festabend vorbehalten. So kam es, daß uns auch dieses Mal ein herrliches Buffet erwartete und die Kapelle bis spät in die Nacht zum Tanz aufspielte. Zusätzlich sorgten zahlreiche sehr unterschiedliche Einlagen für einen wunderschönen Abend: Politisches Kabarett aus München, mehr Hans Sachs Laienspiel aus Göttingen, studentische Kultur aus Darmstadt und kokovoristisches Alien Dada aus Hamburg. Gilde wie sie leibt und lebt.

In meiner Morgenfeier am Sonntagmorgen hatte ich die Gelegenheit, nochmals auf die Zukunftsfähigkeit der Gildenschaft hinzuweisen. Gerade in Zeiten von Bachelor und Master kann unser Lebensbund seinen Bestand als geistige Heimat am Hochschulort sichern. Die akademische Feierstunde im Anschluß stellte einen Höhepunkt des gesamten Bundestages dar. Umrahmt von Liedern, musischen Einlagen und kurzen Lesungen wurde der Weg der Jugendbewegung von 1913 bis 2013 unter besonderer Berücksichtigung des jeweiligen Meißnertreffens eindrucksvoll nachgezeichnet. Obwohl viele Inhalte großen Teilen des Publikums sicher schon bekannt waren, fesselte die Komposition aus inhaltlichen und kulturellen Elementen auch die völlig übermüdeten Gestalten im Auditorium. Ein Festvortrag, den ich persönlich noch lange in Erinnerung behalten werde.

Mit einem letzten gemeinsamen Schlußkreis kam unser Bundestag zu seinem Ende. Es war ein herrliches Wochenende, das sowohl Aktivitas als auch Altgilde mit neuem Elan und neuer Energie für gildenschaftliche Projekte begeistern konnte. Für die Daheimgebliebenen bleibt nur der Trost, in zwei Jahren alles richtig zu machen und selber dabei zu sein, um ein herrliches Wochenende zu erleben.