Rückblick auf das Sommersemester 2013 der Gilde „Trutzburg Jena zu Göttingen”

Semesterthema: “ Geheimgesellschaften und Verschwörungstheorien“

16.04.13 Theaterbesuch „Der große Gatsby“
23.04.13 Aktivenabend mit Vortrag: „Die 0. Internationale – Frühkommunistische Geheimbünde“
30.04.13 Aktivenabend mit Vortrag: „UFOs – Unglaubliche Geheimnisse“
02.05.13 Frühmorgendliche Vogelwanderung mit unserem lb. Forstprofessor
03.-05.05.13 54. Gildentag der DHG Trutzburg-Jena zu Göttingen
07.05.13 Stadtführung mit Karzer-Besichtigung
13.05.13 Gemütliches Grillen bei Altgildnern im Weserbergland
14.05.13 Aktivenabend zu Dichtern des frühen 20. Jahrhunderts
21.05.13 Aktivenabend mit Vortrag: „Freimaurerei früher und heute“
28.05.13 Aktivenabend mit Vortrag: „Die Prieuré de Sion – Legende oder Schwindel?“
31.05.-02.06.13 Besuch bei der DHG Heinrich der Löwe zu München
04.06.13 Aktivenabend mit Vortrag: „Die Macht der Federal Reserve Bank – Mythos & Wahrheit“
11.06.13 Aktivenabend mit Vortrag: „Deutscher Bund im Untergrund?“
14.-16.06.13 Aktivenfahrt
18.06.13 Aktivenabend mit Vortrag: „Die Rosenkreuzer – Allgemeine und General-Reformation der ganzen weiten Welt“
25.06.13 Aktivenabend mit Vortrag: „Die Katharer – Hüter des heiligen Grals?“
02.07. 13 Gildenabend zum Semesterabschluss – „Balladen- und Gedichteabend“

Rückblick auf das Sommersemester 2013 der Gilde „Fidelitas Karlstein“

15.04. Fahne hissen / Angrillen
22.04. Gildenabend
29.04. Gildenabend
03.-05.05. Frühjahrskonvent
06.05. Gildenabend
11.05. Hauseinsatz
13.05. Gildenabend
20.05. Gildenabend
27.05. Gildenabend
01.-02.06. Kanutour
03.06. Gildenabend
10.06. Gildenabend
12.06 TU Meet and Move
17.06. Gildenabend
22.06. Hauseinsatz
24.06. Gildenabend
28.06. Gründungskneipe
01.07. Gildenabend mit Wahl des Semesterthemas
08.07. Gildenabend
12.7. Fahne einholen / Abgrillen

 

Passauer Bergfahrt

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Es ist Samstag früh, der Regionalzug rattert und wir verlassen den Münchener Hauptbahnhof. Rings um uns sitzen die Outdoor-Enthusiasten Münchens, die die Berge mit Mountainbike oder per Pedes bezwingen möchten. Die Sonne scheint durch die Fenster und es herrscht eine ausgelassen-fröhliche Stimmung. Auch wir sind voller Vorfreude auf die für uns erste Alpenfahrt der Passauer Gilde.

Am Garmischer Olympiastadion sammelt sich die gesamte Mannschaft. Mit insgesamt 14 Personen wollen wir hinauf in die Berge und bis zur Reintallagerhütte aufsteigen. Mit Gitarren und Gepäck geht es dazu zuerst durch die stark touristische Partnachklamm. Trotz des Gedränges und der Absperrungen ist dieses Stück Berglandschaft ein beeindruckendes Schauspiel der Naturkräfte. Der Weg führt als kleiner Tunnel am Fels direkt am stürzenden Wasser entlang, es ist oft dunkel und sehr feucht.

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Oberhalb der Klamm geht es an den Aufstieg zur Höllentalangerhütte. Im gemütlichen Tempo geht es stets entlang der Partnach aufwärts, bis am Eingang zu einem schmalen Tal die Hütte auf uns wartet. Bei einem ordentlichen Getränk genießen wir den Ausblick auf die herrliche Bergkulisse und bereiten das weitere Vorgehen vor. Als nächste Etappe soll nämlich nicht lediglich ein Fußmarsch zurückgelegt werden, sondern ein ehemaliger Schmugglerpfad Richtung Österreich erkundet werden. Mit Klettergurten und Seilen zieht die kleine Expedition jenseits der Wege zu einer Felsenwand, die tatsächlich mit Steigvorrichtungen und Leitern bestückt ist. Von unten können wir den langsamen Fortschritt der Bundesgeschwister am steilen Fels beobachten.

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Wer gleichzeitig der Meinung ist, er könne im herrlichen Bergbach noch ein Bad nehmen muss allerdings enttäuscht werden. Schwimmen im eigentlichen Sinne war in dem eiskalten Wasser nur schwer möglich. Eine kurze Erfrischung reicht, um alle wieder aus dem Wasser in die wärmende Sonne zu treiben.

Gegen Abend sammelt sich die Fahrtengruppe an der Reintalangerhütte, wo wir gemeinsam nächtigen wollen. Hier können endlich auch die mitgebrachten Gitarren eingesetzt werden, bis schließlich die Hüttenruhe uns in die Schlafsäcke treibt.

Der nächste Tag sollte die körperlich anstrengendere Etappe werden. Anstatt einfach wieder hinab nach Garmisch zu laufen wollen wir zuerst das Schachenschloß besuchen. Dieses Gebäude auf dem Schachen-Berg ließ einst König Ludwig II. von Bayern als per Kutsche erreichbaren Rückzugsort errichten. Heute befindet sich eine Berghütte in den ehemaligen Wirtschaftsgebäuden. Von der Bergspitze können wir den gesamten Tagesmarsch von der Reintalangerhütte bis nach Schachen betrachten. Bei einem gemütlichen Mittagessen lassen wir hier die Wanderung langsam ausklingen. So läuft die Zeit davon und erst spät setzen wir uns für den Abstieg in Bewegung. In strahlendem Sonnenschein geht es vorbei an Kühen und Almen zurück durch die Klamm und schließlich zu den Autos, wo wir uns verabschieden müssen.

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Wieder einmal haben wir die Gelegenheit genutzt, junge Aktive aus den unterschiedlichsten Gilden zusammenzubringen und ein Wochenende im Freien zu verbringen. Voller Begeisterung von dem Wochenende fällt daher auch die Verabschiedung sehr herzlich aus. Im nächsten Jahr wollen alle zur nächsten Bergfahrt wieder der Einladung der Passauer Gilde folgen.

Sommerfahrt zwischen Wartburg und Eisenach

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14. Juni

Kurz vor sieben kamen wir in Eisenach mit der Bahn an. Der Weg hoch zur Wartburg verlief ohne Zwischenfälle. Obwohl es inzwischen schon nach der verabredeten Uhrzeit war, kamen wir als erstes an unserem Treffpunkt an. Da wir also sowieso warten mussten, hatten wir nun die Zeit, die Burg genauer unter die Lupe zu nehmen. Große Teile der Fassade waren leider mit Gerüsten verunstaltet, im Inneren aber zeigte sich uns die Burg, um die Uhrzeit bereits fast touristenfrei, in ihrer ganzen Pracht. Wir erschlichen uns Zugang zum höchsten Turm und sahen der Sonne nach, wie sie, jenseits der ehemaligen Grenze, hinter Wäldern verschwand. Der Löwe auf dem Dach der Burg mahnte uns währenddessen, unsere noch kommenden Gefährten nicht zu vergessen und so gingen wir, inzwischen hungrig geworden, wieder vor die Burg und begannen mit unserem Abendbrot.

Kaum hatten wir ausgepackt, stießen auch eben diese zu uns und nach dem freudigen Wiedersehen und einigen Bereicherungen zum Essen ließen wir es uns schmecken. Nach dem Essen und dem Verlust unserer Hoffnung, dass die Anderen auch noch zu uns stoßen würden, brachen wir endlich auf. Leider war es inzwischen komplett duster geworden und so ertasteten wir mehr unseren Weg eine eher improvisierte Treppe hinunter in eine Schlucht und auf der anderen Seite wieder hoch. Noch ein paar hundert Meter weiter fanden wir etwas abseits des Weges eine Lichtung, umsäumt mit Eichen und fantastischem Blick auf die beleuchtete Wartburg. So beschlossen wir, für die Nacht dort zu verweilen. Bei Feuerschein, Gesang, Wein und Erdbeeren verbrachten wir einen fröhlichen, uns allen bestimmt lange in Erinnerung bleibenden Abend.

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   15. Juni

Heute galten unsere ersten Anstrengungen dem Ziel, unsere verstreuten Kameraden zu finden und einzusammeln. Nachdem wir den Letzten bei der Waldsiedlung „Hohe Sonne“ gefunden hatten, ging es los in die Tiefen des Thüringer Waldes. Der Rennsteig war zwar nicht so bewandert und beradelt wie befürchtet, trotzdem wurde es uns bald zu viel und so zog es uns auf die kleinen Wege abseits dieser Schnellstraße. Diese führten uns mal durch dunklen Nadelwald, mal durch prächtige Laubwälder und dann wieder durch kleine Dörfer und Felder, in denen der Mohn blühte, als wollte er uns davon überzeugen, dass es auch rote Blumen gibt, nach denen es sich zu suchen lohnt.

In Ruhla fanden wir schließlich einen noch offenen Laden und kauften frische Bratwürstchen fürs Abendessen. Von dort ging es weiter zu dem Aussichtsturm, den wir schon seit längerer Zeit im Blick hatten. Dort angekommen mussten wir feststellen, dass er aus Sicherheitsgründen gesperrt war, was uns natürlich nicht davon abhielt, ihn zu erklimmen und von oben das thüringisch-fränkische Mittelgebirge zu bewundern, das  sich um uns herum in jede Richtung bis zum Horizont erstreckte während uns der Wind um die Ohren brauste und gefährlich am Turm zu rütteln schien.

Wieder heil auf dem Boden angekommen ging es weiter einem Schild folgend, das uns zu einer Quelle wies, die wir jedoch niemals finden sollten. Dafür kamen wir nach einiger Zeit an eine Lichtung, die wir als ziemlich geeignet für unser Nachtlager erkoren. Im letzten Sonnenlicht posierten wir noch für einige Gruppenfotos und flohen dann wieder von der Wiese in das angrenzende Waldstück. Zum einen war es eigentlich keine Lichtung sondern mehr eine Schneise, sodass der Wind unaufhörlich den Berg hinauf an uns vorbeizischte, zum anderen fanden wir in den Zecken einen Feind, dem wir nichts entgegenzusetzen hatten. Das Feuerholz war dafür an dieser Stelle schnell gesammelt und in geselliger Runde grillten wir unsere Würstchen. Doch recht ernste Gespräche hielten uns bis lange in die Nacht wach und einige Lieder rundeten schließlich den Tag ab, bevor sich alle zufrieden in ihren Schlafsäcken verkrochen.

 

16. Juni

Da leider Uni und Arbeit für die meisten am nächsten Tag anstanden, mussten wir uns wieder Richtung Eisenach begeben. In einem Bogen liefen wir also zurück auf den Rennsteig und von dort weiter, bis wir ein weiteres Mal bei der „Hohen Sonne“ ankamen. Während wir in der Sonne liegend ein Eis genossen, holten zwei von uns die beiden uns zur Verfügung stehenden Autos. Mit diesen begaben wir uns zu unserer letzten Sehenswürdigkeit für diese Fahrt, dem Burschenschaftsdenkmal. Bisher nur aus der Ferne betrachtet, machte das 1902 errichtete Denkmal mit seinem Säulenturm auf uns einen recht imposanten. Am Fuße des Denkmals beendeten wir unsere Fahrt mit Eichendorffs „Nach Süden nun sich lenken“, einigen Abschiedsworten und einer Reihe von Einladungen.

Ich freue mich schon auf unsere nächste Fahrt!

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Gildentag der Trutzburg-Jena 2013

2012_BundestagGöttinger Gildentag: In unserer Familie ein feststehender Termin Ende April oder Anfang Mai. Am Montag nach dem diesjährigen Treffen berichtete unser Sohn, er habe in der Schule von der Gilde erzählt. Auf meine neugierige Nachfrage hin, was genau er denn gesagt habe, meinte er: Ein Gildentag sei so etwas wie ein Familientreffen – schöner hätte er es in meinen Augen nicht sagen können!

Wie eine große Familie trafen wir alle am Freitagabend zusammen. Nach ungezählten Jahren zum ersten Mal nicht im Weserbergland, sondern in einem wunderschönen versteckten Winkel mitten im thüringischen Eichsfeld. Dort, wo sich Fuchs und Hase „Gute Nacht“ sagen, durften wir unseren Gildentag in einem kleinen aber feinen Schloss erleben.

Das ganze Wochenende über begleitete uns der Dichter Theodor Storm, der nach seiner Vertreibung aus Husum durch die Dänen mehrere Jahre im nahen Heiligenstadt gelebt hat. In der Begrüßungsrunde oben am Waldrand, bei der Morgenfeier, beim nachmittäglichen Museumsbesuch war er an unserer Seite und viele seiner Worte klingen heute so zeitgemäß wie damals.

Die Singrunde im urigen Gewölbekeller reichte weit in den kommenden Tag hinein, so dass es gut war, dass zum richtigen Aufwachen diesmal morgens eine Wanderung stattfand. Für die anfängliche Plackerei auf schnell ansteigenden Wegen wurden wir mit wunderschönen Ausblicken auf Dorf und umliegende Felder belohnt. Nach kurzer Mittagspause machten wir uns auf nach Heiligenstadt in das dort angesiedelte Storm – Museum. Die gebuchte Führung erwies sich als absoluter Glücksgriff. Eine promovierte Germanistin erzählte uns nicht nur genauestens und sehr lebendig von Storms Leben und Wirken in der Stadt, sondern bereicherte ihre Ausführungen außerdem durch ausdrucksvolle, beeindruckende Gedichtvorträge.

Tanz und Gesang belebten unser kleines Schloss am Abend, mit ungefähr siebzig Teilnehmern hatten wir fast ein bisschen wenig Platz, dafür aber umso mehr Spaß zusammen. Zwischen den Erwachsenen wirbelte fröhlich die Kinderschar, die sich am Tag auf Spiel- und Fußballplatz vergnügt hatte. So soll Gildenleben sein – so war es, als ich Kind war und auch so herumsprang, später, als ich Kinder anderer betreute und so ist es zum Glück auch jetzt, da die unseren sich fröhlich ins Gildenleben hineinwirbeln….

Am Sonntag folgte ein sehr interessanter und differenzierter Vortrag zum Einsatz der Bundeswehr in Mali, welcher durch die lockere Erzählweise des Referenten auch länger als zwei Stunden hätte dauern dürfen. Die Problematik sowie die Herausforderungen des Einsatzes für unsere Soldaten wurden deutlich herausgestellt, können in diesem Rahmen aber nicht wiedergegeben werden.

Später die Schlussrunde auf der sonnigen Wiese: „Wieder einmal ausgeflogen, wieder einmal heimgekehrt…“ Mögen möglichst viele nächstes Jahr wieder heimkehren – ins Eichsfeld in den Kreis dieser großen Familie!

Rückblick auf das Wintersemester 2012/13 der Gilde „Fidelitas Karlstein“

15.10. Fahne hissen
22.10. Gildenabend
24.10. Stammtisch der Korporationen im Ratskeller Darmstadt
26.-28.10. 29. Stiftungsfest
29.10. Gildenabend
05.11. Gildenabend
10.11. Hauseinsatz
12.11. Gildenabend
19.11. Gildenabend
26.11. Feuerzangenbowle
03.12. Gildenabend
05.12. Adventstrefen bei Müller-Kinet
09.12. Weihnachtsfeier
10.12. Gildenabend
17.12. Gildenabend
07.01. Gildenabend
12.01. Hauseinsatz
14.01. Gildenabend
25.01. Hausmusikabend
28.01. Gildenabend
04.02. Gildenabend
11.02. Gildenabend mit Fahne einholen
15.02. Kreuzkneipe mit e.s.v. TV Arminia

Wiedergründung der DHG „Heinrich der Löwe zu München“

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Am Wochenende vom 15. bis zum 17. November 2013 fand vor den Toren Münchens die feierliche Wiederbegründung der Deutschen Hochschulgilde Heinrich der Löwe zu München statt.

Umgeben von der wunderschönen Bergwelt Bayerns und  i    m Kreis vieler Gefährten aus ganz Deutschland begingen wir dies Fest  auf einer kleinen Berghütte nahe der Benediktenwand, auf welcher wir inmitten einer vorwinterlichen Schneelandschaft 3 wunderschöne Tage voller Gesang, Gespräch und Geselligkeit erleben durften.

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Ein Jahr war es her gewesen, dass sich fünf jungen Männer in München unter dem Motto „Der Löwe läuft wieder!“ im Wintersemester 2012/13 zusammen gefunden hatten: Angetreten mit dem Anspruch das korporative Milieu Münchens um den dringend notwendigen gildenschaftlichen Aspekt zu erweitern und beseelt von dem Willen der DHG Heinrich der Löwe zu München neues Leben einzuhauchen.

Und tatsächlich: Obgleich unsere Aktivitäten zu Beginn noch halbwegs provisorisch, inoffiziell und unter Duldung der Altgilde stattfanden, entwickelte sich schon im Verlauf des ersten Semesters recht bald ein enges Band der Freundschaft zwischen allen Beteiligten. Gemeinsam erlebte Fahrten ins Münchner Umland, viele gemeinsame Vorträge und Diskussionen, aber nicht auch zuletzt die geselligen Abende in Münchens Kulturleben stärkten die Gemeinschaft und ließen  es uns schon nach kurzer Zeit um so folgerichtiger erscheinen, dieses einigende Band auch durch eine offizielle Wiederbegründung zu bekräftigen und so die Grundlage einer weiteren gildenschaftlichen Zukunft in München zu legen.

Und so feierten wir an diesem verschneiten Wochenende gemeinsam mit Kameraden, die aus Hamburg, Göttingen, Darmstadt und München – ja ganz Deutschland in unsere kleine, spartanische Hütte angereist waren-  unter wunderschönen alpinen Bedingungen die offizielle Wiederbegründung der alten DHG „Heinrich der Löwe zu München“, welche in der feierlichen  Bandübergabe durch die anwesende Altgilde gipfeln sollte.

Aufgestiegen waren wir in drei Gruppen, jede für sich wohl auch überrascht über die beachtliche Schneedecke, welche sich an diesem Novemberwochenende bereits über die Alpen gelegt hatte. Dichter Nebel empfing uns schon nach wenigen Höhenmetern, doch dank der Wegmarken des vorherigen Wandertrupps war uns ein problemloser Aufstieg möglich und freudig erreichten wir schließlich eine hell erleuchtete und gut gewärmte Hütte, welche sich nach 2-stündigem Aufstieg durch Schnee und Nebel urplötzlich aus der Nebelwand erhob.

Herzlich wurden wir durch die bereits anwesenden Gefährten aus Hamburg und München willkommen geheißen und da wir das bereits sehnlichst erwartete Abendessen auf unseren Schultern trugen, konnte sich die versammelte Runde schon bald an eine gut gedeckte Tafel setzen und  freudig erste Geschichten zum Besten geben, während das erste Leben in Finger und Zehen zurück kehrte.

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Kurze Zeit später erreichten auch die zahlreichen Gäste aus Göttingen unsere Runde und nachdem man sich akklimatisiert und gesättigt hatte, führte uns Bundesbruder Giselher mit einer Vorlesung des Gründungsberichts der Hochschulgilde Balmung zu Freiburg thematisch in das Wochenende ein. Nicht lang, und schon bald erschallte die Bergwelt bis weit in die Nacht hinein von unserem lauten Gesang und Gelächter.

Früh erwacht und bereits gestärkt durch ein zünftiges Weißwurstfrühstück machten wir uns am nächsten Morgen schließlich unter der kundigen Führung von Bundesbruder Ortwin auf, eine Wanderung zu der nahe gelegenen Benediktenwand zu unternehmen.

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Stolz flatterte der blau-weiße Wimpel unseres Münchener Bundes voran, doch ließ der dichte Nebel nur wenig Sicht zu, und so gaben wir nach etwas mehr als zwei Stunden Fußmarsch schließlich die Hoffnung auf und ließen  uns auf einer nahe gelegenen Felsformation nieder, um dort unsere wohlverdiente Mittagspause zu machen.

Fleißig wie immer, hatte Gildenbruder Thies zuvor bereits historische Volks- und Bergsagen der Region recherchiert, die er nun inmitten des Nebels zum Besten gab – und als ob der Berg genau hierauf gewartet hatte: mit einem Mal öffnete sich vollkommen unverhofft die Nebelfront vor uns und gab den unverstellten Blick auf die sich majestätisch auftürmende Benediktenwand frei, vor welcher wir uns zuvor wie durch glückliche Fügung niedergelassen hatten.

Beflügelt durch dieses Naturschauspiel machte sich unser Zug schließlich wieder auf den Weg und nach einer kleinen Erkundungstour zu einer der nahe gelegenen Berghütten der Gegend kehrten wir erschöpft aber freudig zurück in unser Quartier.

Schnell waren die Glieder wieder aufgewärmt und bei Tee, Kaffee und Kuchen führte Gildenbruder Thies uns in einem kleinen Vortrag mit Bildern durch die Höhepunkte des hinter uns liegenden, ersten gemeinsamen Jahres in München.

Den Rest des Nachmittags nutzen wir zur Entspannung, dem Gespräch oder der Vorbereitung des Abendessens, bei der uns die Altgilde überaus tatkräftig zur Seite stand, wofür hier noch einmal unser Dank ausgesprochen sein soll.

Schließlich war es soweit: Kulinarisch aufgepäppelt durch eine große Portion Chili con Carne stand uns der Höhepunkt des Wochenendes bevor: Die offizielle Wiederbegründung und Bandübergabe der Münchener Farben durch unsere Altgilde.

Im Schein der Fackeln zogen wir auf die nächste Anhöhe, stimmten an. „Wir haben den Berg erklommen“ und stellvertretend für die Münchner Altgilde erinnerte Theo in seiner Rede noch einmal an die Grundprinzipien unseres gemeinsamen Bundes, aber auch das stete Gleichgewicht aus Erneuerung  und Bewahrung desselben aus jeweils eigener Prägung und  Idealen der den Bund tragenden Generationen, bevor er uns feierlich die Bänder überreichte.

Im Anschluss erinnerte auch unser Sprecher Wolfram in seiner Rede an die verbindenden Ideale und gemeinsamen Ziele, sowie,mit Rückgriff auf die Entstehungsumstände unserer Münchener Gemeinschaft, die Notwendigkeit gildenschaftlichen Denkens und Tuns gerade in der heutigen Zeit.  Bekräftigt durch eine gemeinsam vorgetragene Willensbekundung und mit dem Aufruf zu weiteren Gildengründungen schlossen wir den Kreis schließlich mit dem Lied der Münchener: „Nach Süden nun sich lenken“

Was nun geschah, wird wohl jeder der Anwesenden bezeugen können: Denn als wir so mitten in dieser nebelverhangenen Nacht auf der hohen weißen Fläche standen und im Licht der Fackeln die neuen Bänder verliehen wurden, da riss plötzlich ein weiteres Mal der wolkenverhangene Himmel auf und wir standen inmitten der majestätischen Berge – über uns nichts als ein voller Mond und der glühende Sternenhimmel.

Das Wochenende sollte sich noch einen weiteren Abend ziehen und so kehrten wir, überbewältigt von der uns umgebenden Pracht zurück zur Hütte und verbrachten noch viele weitere Stunden in gemeinsamer Runde.

Wie immer fiel der Abschied am nächsten Morgen natürlich schwer, doch zugleich schwang es doch in jeder Verabschiedung mit: Man würde sich schon bald wieder sehen.

Es war ein wunderschönes Wochenende, nicht zuletzt dank der tatkräftigen Unterstützung durch die anwesende Altgilde, welcher wir hier noch einmal danken möchten.2013_Gründungsfeier München_5

Rückblick auf das Wintersemester 2012/13 der Gilde „Trutzburg Jena zu Göttingen”

09.10.12 Lesung zu Hermann Hesse mit Heimo Schwilk
25.10.12 Semestereröffnung bei Zwiebelkuchen und Federweißer
26.-28.10.12 Akademisches Wochenende
01.11.12 Aktivenabend mit Vortrag „Mythen der Welt“
08.11.12 Aktivenabend mit Vortrag „Religion aus Physikersicht“
15.11.12 Aktivenabend mit Vortrag „Die Edda – ihre Lieder und Mythologie“
16.-18.11.12 Bauwochenende im Gildenheim
22.11.12 Aktivenabend mit Vortrag „Deutsche Seelen – die Colonia Dignidad im Süden Chiles“
29.11.12 Aktivenabend mit Vortrag „Himmel auf Erden? Katholische und protestantische Traditionen im heutigen ökonomischen Denken“
28.05.13 Aktivenabend mit Vortrag: „Die Prieuré de Sion – Legende oder Schwindel?“
06.12.12 Gildenabend mit Vortrag „Fundamentalismus am Beispiel Islamismus bzw. Salafismus“
09.12.12 Adventstreffen
13.12.12 Aktivenabend mit Vortrag „Zur Geschichte des Weihnachtsfestes“
20.12.12 Traditioneller Julklapp
21.12.12 Winterwanderung der Aktivitas mit gemütlicher Einkehr“
10.01.13 Aktivenabend mit Vortrag „Schwerter zu Pflugscharen – Haut zu Leber? Erkenntnisse aus der Stammzellenforschung“
17.01.13 Aktivenabend mit Vortrag „Schwerter zu Pflugscharen – Haut zu Leber? Erkenntnisse aus der Stammzellenforschung“
24.01.13 Gildenabend zum Semesterabschluss – „Balladen- und Gedichteabend“

Rückblick auf das Wintersemester 2012/13 der Münchener Gilde „Heinrich der Löwe“

12.10. Semestereröffnung mit Einführung in die Münchner Gilde
13.10 Alpenwanderung
18.10. Filmabend zum Semesterthema
26. – 28.10 Besuch des Akademischen Wochenendes der Deutschen Gildenschaft
02.11 Gildenabend mit Vortrag „Studium & Studentenleben im 19. Jahrhundert“
08.11 Theaterbesuch mit anschließendem Kneipengang
15.11 Geselliger Abend mit Spielen und Gesang
22.11 Gildenabend mit Vortrag „Studium & Studentenleben zwischen Wandervogel und I. Weltkrieg“
29.11 Gildenabend mit Ortsbegehung „Schwabinger Krawalle“
06.12 Hüttenabend mit Vortrag „Studium & Studentenleben zwischen Weimar und Nationalsozialismus“
13.12 Gildenabend mit Vortrag „Studium & Gildenleben zu Zeiten der 68er“
20.12 Weihnachtsfeier
11.01 Gildenabend mit Vortrag „Studium & Studentenleben zwischen Ökonomisierung & Bologna“
18.01 Semesterabschluss mit offenen Beiträgen zur Zukunft von Studium & Studentenleben

Winterfahrt der Münchener Gilde 2012/13

Natur, Wandern, neue Bekanntschaften, Gespräche, Gesang und Verpflegung am Feuer, mit Freunden das alte Jahr ausklingen lassen: Winterfahrt.2013_Winterfahrt München_1

Am Anfang stand ein einfacher Plan:

Nachdem ein paar von uns schon im letzten Jahr eine kleine Tour in das westliche Allgäu unternommen hatten, wollten wir auch in diesem Jahr unsere Winterfahrt in Alpennähe unternehmen, um so die Silvesternacht in hoher Lage mit reicher Aussicht zu verbringen.

Es war daher wohl kaum mehr Zufall, daß ein guter Bekannter unsere Überlegungen ausgerechnet mit dem Vorschlag einer Burgentour durch das Allgäu ergänzte, die er schon lange hatte durchführen wollen. Allgäu, die II. also? Warum nicht?!

Schnell organisierte man alle Termine, fand sich als Gruppe zusammen und traf sich – da eine Silvesternacht in angemessener Stimmung natürlich erst einmal in mehrtägiger Fahrt erwandert werden will – am Vormittag des 28. Dezember in Kaufbeuren.

Eine kurze, herzliche Begrüßung am Bahnhof, die Aufstockung der Ausrüstung um Lebensmittel und Kohtenbahnen – schon konnte es los gehen!

Kaum am ersten Halt, dem alten Burgfried der Burg Kemnat, angelangt, lockte unser Sang vom alten Gemäuer schon die Wirtin des benachbarten Amtshauses der Burg an. Wir hatten Glück, und nach einer kurzen Ermahnung, keine Partys zu feiern, erschien ihr unser Sang offensichtlich wohlklingend genug, uns eine herrliche Runde Kaffee und Kuchen auf Kosten des Hauses zu bescheren – für die hier im übrigen eine ausdrückliche Empfehlung weitergegeben werden kann!

So bequem die Einrichtung des alten Gerichtssaals auch war, wir mußten natürlich weiter, um unser Tagesziel zu erreichen, und so nahm man denn nach einem herzlichen „Wir kamen einst von Piemont“ frisch gestärkt Abschied und zog weiter ins Land.

Unsere anfänglichen Bedenken ob des schlechten Wetters hatten sich mittlerweile als vollkommen unbegründet erwiesen, und umgeben von geradezu herbstlichem Wetter näherten wir uns strammen Schrittes und frohen Mutes den Alpen.

Erstes Etappenziel war das Bauernhaus einer befreundeten Familie, und auch hier bestätigte sich unser vorheriger Eindruck von den Einwohnern des Allgäus. Wir wurden überaus herzlich aufgenommen und großzügig bewirtet, und so zog sich der Abend so noch lange Zeit voller Gespräch und Gesang hin.

Fast schon ein wenig wehmütig gestaltete sich demgemäß der Aufbruch von den neuen Bekanntschaften am nächsten Morgen. Doch was half es? Die nächste Schlafstelle wollte erwandert werden, und zumindest der Sohn des Hauses schloß sich uns nun unerwartet in Wandervogelmanier an, um das gute Wetter und den Staub der Straßen mit uns zu genießen.

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Als wir kurz vor unserem Ziel endlich einen Bauernhof kreuzten, blieb die Forderung nach Gesang natürlich nicht aus, und nur ein Unmensch oder Abstinenzler hätte wohl den kredenzten Schnaps ausgeschlagen.

Kurze Zeit später, die Sonne war schon fast vollständig verschwunden, erreichten wir endlich die alte Burgruine in der Nähe Kemptens. Die Aussicht über die Stadt und in Richtung der Alpen war tatsächlich grandios, und zur Freude aller trafen kurz darauf auch zwei weitere Fahrtenkameraden ein, die sich zuvor für den Abend angekündigt hatten.

Schnell wurde Feuerholz gesammelt, der eine Teil besorgte Wasser von den nahegelegenen Bauernhöfen, ein anderer kochte, und so konnten wir schon kurze Zeit später im Schein der Flammen eine herrliche Kartoffelsuppe genießen. Auch an diesem Tag zog sich der Gesang, diesmal unter freiem Himmel, lang in die Nacht hinein, und das Lager schlief  am Ende trotz eines starken Nachtwindes zufrieden ein.

Am Morgen des dritten Tages dann die große Ausnahme dieser Fahrt: Regen! Schnell schlüpften wir aus den Schlafsäcken, packten zusammen und wanderten los.

Wie viele Burgruinen hier zu finden sind! Zwar verschob sich das Frühstück aufgrund des Regens, doch war das natürlich kein Grund, darauf zu verzichten, es kurze Zeit später zwischen alten Gemäuern zu kredenzen und das Wesen des Allgäuer „Raubrittertums“ zu erörtern …

Am frühen Nachmittag hatten wir schließlich unser erstes Etappenziel erreicht.

Aufgrund der ehrgeizigen Tagesstrecke hieß es nun: aufteilen und trampen. Eine kurze Besprechung später war der nächste Zielpunkt ausgemacht. Es galt, den kleinen Trampwettstreit über 3 Stationen für sich zu gewinnen.

Teils auf der Ladefläche eines alten Piaggio, teils als Mitfahrer eines extra für uns zurückgekehrten alten Mannes kamen wir schließlich alle wohlbehalten in Eisenberg an.

Noch einmal füllten sich die Wasservorräte, dann ging es hinauf zum letzten Abschnitt des heutigen Tages. Ziel: Die Burgruine Hohenfreyberg.

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Obwohl die Burg wohl zu den touristischen Höhepunkten des Allgäus zählt, war zuvor nur einer von uns dort gewesen. Unverständlicherweise, wie sich herausstellen sollte. Da wir die Burg als späte Gäste nun jedoch vollständig für uns allein hatten, entschädigte das für alle vorherigen Versäumnisse, und wir verbrachten trotz der einbrechenden Kälte einen sehr angenehmen Abend bei sternenklarem Himmel.

Spätestens am nächsten Morgen hatte sich endlich das Gefühl wahrer Fahrtenstimmung ausgebreitet. Wir waren bereit für das Ziel unserer Fahrt: die Besteigung des Breitenberges.

Doch zunächst genoß man beim Frühstück auf der nahegelegenen Schwesterburg noch einmal die Aussicht auf Füssen und die Alpen, bevor es weitergehen sollte nach Pfronten.

Hier wurden ein letztes Mal die Vorräte ergänzt, dann mußte es sein: der Berg wollte bezwungen werden.

Bald war die Schneegrenze genommen, und erstaunlich schnell arbeiteten wir uns zum Berghaus auf 1500m ü. NN hoch. Wir waren vor der Zeit, im Dunkeln einen unauffälligen Schlafplatz zu finden, und so besann man sich wieder einmal auf Kaffee, um die Zeit bis zur Dämmerung zu überbrücken. Schon bald füllte sich die Hütte mit unserem Gesang.

Kurz vor Einbruch der Dämmerung, das Skigebiet hatte sich mittlerweile geleert, brachen wir schließlich wieder auf.

Bis zu diesem Zeitpunkt hatte niemand genau gewußt, was uns erwarten würde.

Die Schutzhütte auf dem Gipfel war zwar bekannt, diese war jedoch, wie wir unterwegs erfahren hatten, privat gebucht, und auch so war es natürlich unser Ehrgeiz, irgendwo in Gipfelnähe einen guten Schlafplatz unter freiem Himmel zu finden.

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Wie so oft schon auf dieser Fahrt war uns das Schicksal natürlich auch hier wieder einmal hold: Knapp unterhalb des Gipfels fand sich ein am Südhang gelegenes kleines Stück exponierten Felsens, das einzige schneefreie Gelände weit und breit. Unsere Feuerstelle war gefunden, das Lager direkt zu Füßen des Felsens wurde in den Schnee gegraben.

Das alte Jahr sollte nun noch 6 Stunden dauern, und so bereiteten wir uns ein warmes Mahl und genossen die Stille und Einsamkeit, eingerahmt von einem überwältigenden Einblick in die von letzten Sonnenstrahlen bekränzten südwestlichen Gipfel.

Gespräche und Gesang ließen die Stunden verfliegen, und bald schon wurde es Zeit, einen geeigneten Platz zu finden, um das neue Jahr gebührend in Empfang zu nehmen.

Es muß fast auf die Minute genau gewesen sein, als unser Fackelzug schließlich einen abgelegenen Teil des Gipfels erreichte.

Die Aussicht war grandios: eine riesige Ebene, erfüllt von tausenden Lichtern, Raketen, Explosionen.

2013 hatte begonnen.

Es dauerte eine Weile, bis wir uns von dem Anblick gelöst hatten, und nach einem Moment des Schweigens begrüßten wir das neue Jahr schließlich feierlich mit Werner Helwigs Lied „Nacht der großen Wogen“.

Ein, vielleicht zwei Stunden verbrachten wir schließlich noch am Feuer und gedachten des alten Jahres und der Erwartungen auf Neues, bevor schließlich alle von uns das Schlaflager bezogen.

. . .

Der erste Tag des neuen Jahres begann verhältnismäßig früh. Schon kurz nach dem Sonnenaufgang waren ein paar von uns aufgestanden, um ein neues Feuer zu entfachen, und so stärkten wir uns noch gemütlich für den Abstieg, während die Sonne ihren Aufstieg vollendete. Es war Zeit geworden, Abschied zu nehmen! Der Abstieg war schnell vollendet, und auch die Zugfahrt kam uns nicht wirklich lang vor, obgleich doch einige von uns erst am frühen Abend wieder ihr heimatliches Bett erreichen sollten. Es war eine Winterfahrt, an die wir alle uns wohl noch lange Zeit erinnern werden.

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Akademisches Wochenende Nord 2012

Akademisches Wochenende der Deutschen Gildenschaft anno 2012

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Freitagnachmittag, ich stehe in Schwaig bei Nürnberg an der Straße und warte auf das Auto mit den Gildenschaftern aus München.

Als wir endlich gen Norden fahren, stellen wir uns einander ein wenig näher vor und sind schon bald völlig in Gespräche vertieft, obwohl wir uns doch erst seit wenigen Minuten kennen. Trotz deutlich längerer Fahrt als geplant vergeht die Zeit wie im Fluge. Für heute abend war eine Überraschung angekündigt worden, und nach einer kurzen Begrüßung geht es dann auch schon los mit dem…Tanzen! Und zwar mit dem Knotentanz, einer vereinfachten Form des Disco Fox, und zwei sehr motivierten Profi-Lehrern.

Geschätzte drei Stunden später haben sich alle Tanzwütigen ausgetobt, und es geht zum ruhigeren Teil über. In einer gemütlichen Runde, immer wieder mit einigen Liedern untermalt, nimmt der Abend seinen Lauf.

Ein reichhaltiges Frühstücksbuffet erwartet uns am nächsten Morgen, und nach dieser Stärkung beginnen wir auch sogleich mit den Arbeitsgemeinschaften, für die wir uns schon vor dem Wochenende angemeldet hatten.

Insgesamt stehen drei praxisnahe und drei wissenschaftliche AGs zur Auswahl: Theaterprojekt; Schreib- und Rhetorikwerkstatt; Facebook, Google & Co. – die Internetgiganten im Fokus sowie als wissenschaftliche AGs: medizinischer Fortschritt – Wunsch und Wirklichkeit; die Energieversorgung der Zukunft; europäische Großraumwirtschaft – historische und aktuelle Konzeptionen im Kontext der europäischen Wirtschaftskrise. Jeder Teilnehmer des Wochenendes hat sich für je eine AG entschieden.

Meine Wahl ist auf die Schreib- und Rhetorikwerkstatt gefallen. Angefangen wird mit einigen generellen Tips und Tricks, welche die Aussprache und  Betonung beim Reden verbessern helfen. Geübt wird dies sogleich am Beispiel der „Ballade in U-Dur“ von Detlev von Liliencron.

Nach diesen Übungen zur Vortragsgestaltung gehen wir über zum kreativen Schreiben. Das hört sich ersteinmal einfacher an, als es ist, doch mit dem Auftrag, seinen Namen senkrecht auf ein Blatt zu schreiben und somit den jeweils ersten Buchstaben eines Verses vorgegeben zu haben (das Ganze nennt man „Akrostichon“), funktioniert die Sache ganz gut.

Zuletzt lassen wir uns von dem einfachen Satz „Augenblicke verändern uns mehr als die Zeit“ inspirieren und schreiben drauf los. Besonders interessant ist dabei zu sehen, daß jeder seine Ideen dazu in eine andere literarische Gattung setzt und andere Nuancen betont, obwohl wir doch alle über den gleichen einfachen Satz schreiben.

Schon beim Mittagessen stellt sich ein reger Austausch zwischen den Teilnehmern der verschiedenen Kurse ein, der noch das ganze Wochenende über anhalten soll.

Der Nachmittag beginnt mit dem wissenschaftlich orientierten Kurs, bei mir mit der Arbeitsgemeinschaft zum Thema „Medizinischer Fortschritt – Wunsch und Wirklichkeit“.

Schon nach der Einführung stehen drei Dinge ganz klar fest:

  1. Über alles können wir in den angepeilten drei Stunden (welche dann zu über dreieinhalb werden) nicht sprechen, weil einfach die Zeit zu kurz ist, um den Wissensdurst der Teilnehmer zu jedem Thema zu befriedigen.
  2. Interessanter kann man eine Medizin-AG für Laien wohl kaum gestalten.
  3. Zu einem Problem gibt es meistens mehrere Sichtweisen, und nur weil eine allgemein anerkannt ist, ist sie noch lange nicht richtig.

Schnell wird daraus eine große Diskussionsrunde, welche souverän geleitet und immer wieder mit Fakten und wissenschaftlichen Befunden bereichert und neu angeheizt wird. So schließt sich einem Thema direkt das nächste an, und wir kommen von verschiedenen Krebsarten auf die Art und Weise, wie medizinische Forschungsergebnisse präsentiert werden, bis zu der kritischen Auseinandersetzung mit allgemeingültig scheinenden Verhaltensregeln in bezug auf die eigene Gesundheit zu sprechen.

Die ganze AG will gar kein Ende nehmen, da das Interesse so groß und die Ansichten der Teilnehmer so unterschiedlich sind, daß nur der folgende Programmpunkt die Debatte letztlich abschließen kann.

Der Schnee der Vornacht ist bei der anschließenden Wanderung noch nicht gänzlich weggeschmolzen, und der Himmel tut sich auf, was die Wanderung zu einer herrlichen Angelegenheit macht. So kommen wir in den letzten Sonnenstunden des Tages auf der Anhöhe an und genießen die Aussicht über das Eichsfeld, die Wolkenformationen und die wenigen warmen Strahlen des Tages.

Doch während ich noch im Inneren an die Verse des Liedes „Zwischen hohen Halmen liegend“ denken muß, fliegt hinter mir schon der erste Schneeball. Zwei Minuten später ist die Schlacht in vollem Gange. Wohl dem, der Handschuhe dabei hat, denn die Gefechte werden ohne Gnade und mit voller Intensität geführt, wobei sich natürlich eine hohe Wurffrequenz auszahlt.

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Nach Rückkehr und Abendessen versammeln wir uns im Hof,  um gemeinsam im Fackelschein eine kleine besinnliche Runde zu laufen. Die Nacht ist ähnlich kalt wie die vorherige, und wir ziehen schweigend, nur unterbrochen durch kurze Vorträge von Texten wichtiger Persönlichkeiten der Jugendbewegung, bis vor den Ort hinaus, wo wir einem abschließenden Stück lauschen.

Nun kann der Abend beginnen, und so starten wir mit einer offenen Runde, in der jede AG-Gruppe ihren Verlauf und ihre Ergebnisse nochmals schildert. Wieder kommen wir an der Medizin-AG nicht vorbei, und es wird noch lange im großen Kreis über strittige Themen diskutiert, bevor wir die Klampfen stimmen und zu den ersten Liedern ansetzen.

Besonders erwähnenswert ist noch „Der Bündischen Mitternachtsschrei“, vorgetragen von  den Münchnern, der offiziell den neuen Tag einläutet. So vergehen die Stunden mit Gesprächen, mit Liedern und mit andächtigem Lauschen in die Runde. Es ist weit nach drei Uhr morgens, als wir uns endlich in unsere Schlafsäcke verkriechen.

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Am nächsten Tag kommt uns die Zeitumstellung zugute, und so können wir doch zumindest mit 5 bis 6 Stunden Schlaf in den Knochen nach einem erneut hervorragenden Frühstück den Weg zum „Grenzmuseum Schifflersgrund“ antreten.

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Erwartet werden wir schon von dem älteren Herrn, der uns an diesem herrlich sonnigen Sonntag die Führung geben soll. Authentisch, berührend und lebendig führt er uns durch die Gedenkstätte mit Museum. Dies liegt wohl auch daran, daß er diese Zeit nicht nur selbst miterlebt, sondern auch in unmittelbarer Nähe zur Grenze auf DDR-Seite gewohnt hat und somit natürlich über einen persönlichen Bezug verfügt. Durch verschiedene Fluchtgeschichten und teils auch tragische Schicksale kann man sich vorstellen, welche Belastung die deutsch-deutsche Grenze und das mit ihr verbundene Unrecht für die Menschen dargestellt hat ̶ eine gelungene Abschlußaktion des Akademischen Wochenendes der Deutschen Gildenschaft.

Nach dem Essen heißt es voneinander Abschied nehmen. Der Organisator, dem an dieser Stelle ein besonderer Dank für die unglaublich gute Planung und das vielseitige Angebot des Wochenendes gilt, spricht noch ein paar letzte Worte, und es erklingt unter der Eiche, unter der wir stehen, zum Abschied das schöne Lied „Die Gedanken sind frei“.

Ich für meinen Teil konnte viele neue Schlüsse aus diesem Treffen ziehen, und ich denke, der Grundstein für neue, feste Freundschaften ist gelegt. Somit bleibt mir nur, für die Einladung zu danken und mich auf das nächste Akademische Wochenende zu freuen.

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Hier noch weitere Stimmen vom diesjährigen Akademischen Wochenende:

„Das Akademische Wochenende als meine erste wirkliche Berührung mit der Gilde empfand ich als äußerst gelungenes Treffen. Auch wenn das Tanzen, was ja der Auftakt war, nicht zu meinen Stärken und Lieblingsbeschäftigungen gehört, hat man schon da den freundlichen und weltoffenen Charakter dieser Veranstaltung gespürt.

Besonders die Medizin-AG hat mich fasziniert, zum einen wegen der medizinischen Fakten, zum zweiten, weil man über ein so breitgefächertes Spektrum diskutiert hat, und zuletzt, weil man gesehen hat, daß auch, wenn Menschen mit so verschiedenen Meinungsbildern miteinander heftig debattieren, etwas Anständiges herauskommt, wovon jeder profitiert.

Der besinnliche Teil, die Hinführung zum Abend im Gewölbekeller, verdeutlichte mir den bündischen Anspruch der Gilde und erinnerte mich ein wenig an Versprechensfeiern unserer Pfadfinderschaft. Es waren für mich einfach zu viele Impressionen, um mich kurz zu fassen. Und doch erlaube ich mir noch ein Fazit: Ich habe die Gildenschaft ein bißchen kennengelernt, ich habe die Mitglieder der Gildenschaft ein bißchen kennengelernt, und ich habe mich rundum wohlgefühlt. Interessante Menschen in einem interessanten Kontext – ich komme wieder…“

„Mir hat das Wochenende insgesamt sehr gut gefallen, besonders die Idee mit dem kleinen Tanzkurs am Freitag fand ich sehr gut. Auch die AGs waren sehr interessant. Und der Museumsbesuch am Sonntag war auch sehr schön, vor allem weil man dann noch etwas zusammen unternommen hat und man nicht  gleich auseinanderlief, seine Sachen gepackt hat und nach Hause gefahren ist, wie es sonst oft der Fall ist…“

„Jedes einzelne Themengebiet der Arbeitsgemeinschaften zeigte mir, wie klein doch mein Horizont ist, daß sich aber in zwei Stunden ein Feld eröffnen kann, welches einen noch lange beschäftigt.  Und am Schluß standen wir in der Sonne in einem festen Kreis, von dem jeder seine Eindrücke und das neue Wissen in weitere Kreise trägt.“

„Mir hat das akademische Wochenende sehr gut gefallen. Die “Medizin-AG” hat mich in meinem Entschluß bestärkt, dieses Studium zu wagen, für mich also ein sehr persönlicher “Gewinn”. Das Programm war meiner Meinung nach ziemlich ausgewogen, angefangen vom Tanzen, gemütlicher Runde und guten Gesprächen bis zur geistigen Arbeit, hin zur Wanderung und abendlicher Vorstellung der erarbeiteten Gedanken und Eindrücke.“

„Es war großartig – und ich komme gern wieder….“

Rückblick auf das Sommersemester 2012 der Gilde „Trutzburg Jena zu Göttingen”

12.04.12 Semestereröffnung mit Bildervortrag „Ein Jahr als Lehrerin durch China und Nepal“
13.-15.04.12 Wochenendfahrt ins Göttinger Umland
18.04.12 Aktivenabend zur thematischen Vorbereitung auf den Göttinger Gildentag
25.04.12 Aktivenabend
27.-29.04.12 Göttinger Gildentag
02.05.12 Aktivenabend mit Vortrag „Denken und seine Tücken“
09.05.12 Vogelkundliche Wanderung in den Morgen
10.05.12 Aktivenabend mit Besuch der Ditib-Moschee und Gesprächskreis mit dem Imam
16.05.12 „Youtube“-Aktivenabend
23.05.12 Aktivenabend mit Vortrag „Landläufige landwirtschaftliche Annahmen“
30.05.12 Aktivenabend mit Vortrag „300 Jahre Friedrich der Große – was bleibt in Erinnerung?“
06.06.12 Aktivenabend
13.06.12 Aktivenabend zur thematischen Vorbereitung auf den Bundesgildentag
15.-17.06.12 Bundestag der Deutschen Gildenschaft
20.06.12 Aktivenabend mit Vortrag „Wilhelm Busch – aus Leben und Werk“
27.06.12 Aktivenabend mit Vortrag „Europäische Großraumwirtschaft: historische und aktuelle Konzeptionen“
29.06.-01.07.12 Aktivenfahrt ins Göttinger Umland
04.07.12 Aktivenabend mit Vortrag „Dichter zu Beginn des 20. Jahrhunderts“
11.07.12 Gildenabend zum Semesterabschluss – „Balladen- und Gedichteabend“

Rückblick auf das Sommersemester 2012 der Gilde „Fidelitas Karlstein“

16.04. Fahne hissen
23.04. Gildenabend
27.-29.04. Frühjahrskonvent in Konstanz
30.04. Gildenabend
05.05. Hauseinsatz
07.05. Gildenabend
14.05. Gildenabend
21.05. Gildenabend
04.06. Gildenabend
11.06. Gildenabend
13.06 TU Meet and Move
15.-17.06. Bundestag der DG in Bad Kissingen
18.06. Gildenabend
23.06. Hauseinsatz
25.06. Gildenabend
29.06. Gründungskneipe
02.07. Gildenabend mit Wahl des Semesterthemas
09.07. Gildenabend
13.7. Fahne einholen / Abgrillen
Weitere Aktivitäten im Semester waren die traditionelle Kanutour und eine Brauereibesichtigung mit e.s.v. Burschenschaft Gothia und e.s.v. TV Arminia.

 

Bundestag der Deutschen Gildenschaft 2012

2012_BundestagEs ist Freitagnachmittag vor unserem Bundestag und unser kleines Auto pflügt durch strömenden Regen, hinweg über die Kasseler Berge auf dem Weg nach Bad Kissingen. Schlechte Voraussetzungen, um unseren Bundestag am Bundesfeuer eröffnen zu können. Doch mit unserer Ankunft auf dem Heiligenhof verziehen sich die dunklen Wolken und wir beginnen, die nassen Wälder nach Brennmaterial für unser Feuer zu durchsuchen.

Schon wenig später stand der versammelte Bund rund um sein aufgeschichtetes Bundesfeuer. Gemeinsam erinnerten wir uns an unsere Ursprünge und gedachten der verstorbenen Gildenbrüder und –schwestern. Mehr als das Vergangene stand jedoch das Zukünftige im Vordergrund. In der Feuerrede wurde das neu erarbeitete Selbstverständnis der Aktivitas vorgestellt. Es wurde klar, daß die Aktivitas in den vergangenen zwei Jahren viel geleistet hat und dies als Ansporn für die nächsten Jahre sieht. Unsere neu aufgenommenen und bestätigten Gildner entzündeten zuletzt den Feuerstoß und eröffneten damit den 30. Bundestag der Deutschen Gildenschaft. Noch lange standen wir um das Feuer versammelt und Gildenschafter aus den unterschiedlichsten Generationen sangen gemeinsam am Feuer.

Nach Frühstück und Morgenfeier stand  am Samstag die Bundesversammlung auf dem Programm. Der Vormittag verging mit der Vorstellung des Vorstands und detaillierten Berichten über verschiedenste Aktivitäten. Nach dem Mittagessen und einer ersten Theatereinlage einiger  Trutzburger Aktiver folgte die mit Spannung erwartete Podiumsdiskussion zum Thema Meißnertreffen. Unter Rüdigers Leitung sollten sich ketcha (WVDB), Andreas (Weinbacher WV) und Alfred (Christliche Pfadfinderschaft) über die Ursprünge und Auswirkungen des historischen und des aktuellen Meißnertreffens austauschen. Dabei entbrannte gerade mit Hinblick auf das kommende Treffen im Jahr 2013 eine heftige Debatte. Vor allem vor dem Hintergrund des Ausschlusses einiger Bünde wurde hinterfragt, welchen Zweck das große Meißnertreffen eigentlich haben solle. Die Frage, ob es nun einfach nur als „Event“ oder doch als Gedenkveranstaltung zu bezeichnen sei, konnte dabei nicht endgültig geklärt werden.

Der Samstagabend war traditionell dem Festabend vorbehalten. So kam es, daß uns auch dieses Mal ein herrliches Buffet erwartete und die Kapelle bis spät in die Nacht zum Tanz aufspielte. Zusätzlich sorgten zahlreiche sehr unterschiedliche Einlagen für einen wunderschönen Abend: Politisches Kabarett aus München, mehr Hans Sachs Laienspiel aus Göttingen, studentische Kultur aus Darmstadt und kokovoristisches Alien Dada aus Hamburg. Gilde wie sie leibt und lebt.

In meiner Morgenfeier am Sonntagmorgen hatte ich die Gelegenheit, nochmals auf die Zukunftsfähigkeit der Gildenschaft hinzuweisen. Gerade in Zeiten von Bachelor und Master kann unser Lebensbund seinen Bestand als geistige Heimat am Hochschulort sichern. Die akademische Feierstunde im Anschluß stellte einen Höhepunkt des gesamten Bundestages dar. Umrahmt von Liedern, musischen Einlagen und kurzen Lesungen wurde der Weg der Jugendbewegung von 1913 bis 2013 unter besonderer Berücksichtigung des jeweiligen Meißnertreffens eindrucksvoll nachgezeichnet. Obwohl viele Inhalte großen Teilen des Publikums sicher schon bekannt waren, fesselte die Komposition aus inhaltlichen und kulturellen Elementen auch die völlig übermüdeten Gestalten im Auditorium. Ein Festvortrag, den ich persönlich noch lange in Erinnerung behalten werde.

Mit einem letzten gemeinsamen Schlußkreis kam unser Bundestag zu seinem Ende. Es war ein herrliches Wochenende, das sowohl Aktivitas als auch Altgilde mit neuem Elan und neuer Energie für gildenschaftliche Projekte begeistern konnte. Für die Daheimgebliebenen bleibt nur der Trost, in zwei Jahren alles richtig zu machen und selber dabei zu sein, um ein herrliches Wochenende zu erleben.

Gildentag 2012 der Trutzburg-Jena zu Göttingen

Drückend schwüle Luft und der Geruch von Regen hinterlegten das emsige Treiben vor unserem Gildenhaus in der kleinbürgerlichen Wohngegend. Von neugierigen Nachbarn beäugt, quetschten wir uns mit Vorfreude im Bauch in den überfüllten Wagen, der uns nach Fürstenberg zum 50. Göttinger Gildentag bringen würde. Belagert von Gitarren, Rücksäcken, Taschen und unserer Fahne gingen wir noch einmal die Texte für die kleinen Theaterstücke durch, die wir am Wochenende darbieten würden.

Einige Stunden und viele Begrüßungen später ließen wir uns von Ulla an den Waldrand oberhalb von Fürstenberg führen. Durch Gesang und einige Worten, mit denen Ulla vor allem die freundschaftlichen Bande, die innerhalb unserer Trutzburg geknüpft wurden und werden, hervorhob, wurde der Göttinger Gildentag eröffnet.

Bevor man sich auf die Zimmer zurückzog,  verbrachten wir den Abend mit Gespräch, Gesang und Bowle – eingeleitet durch Wolframs Erfahrungsbericht von seiner Zeit auf der Gorch Fock.

Der Morgen kam herauf und wir begrüßten ihn mit einer Morgenfeier über den Frühling, bevor wir uns für den ersten Vortrag zu unserem Gildentags-Thema „Energien“ im schlichten Seminarraum der Jugendbildungsstätte zusammenfanden. Gehalten wurde von Biber ein sehr interessanter und aufschlussreicher  Vortrag über die Gefahren und Risiken bei der Nutzung von atomarer Spaltungsenergie. Sehr lehrreich waren auch seine einleitenden Ausführungen über die physikalischen und chemischen Grundlagen der Atomkraft. Man wird wohl verstehen, dass nach solch spannenden Worten die anschließende Mahlzeit häufig durch recht erregte Gespräche und Diskussionen unterbrochen wurde.

Der Mittag brachte uns schönsten Sonnenschein. Während nun wir Göttinger noch einmal zum Thing den Seminarraum aufsuchten, tobten die Kinder und flanierten Gäste und Freunde der Gilde die Wärme genießend über den Hof. Auch waren uns noch herrliche Sonnenstunden vergönnt: Nach Thing, Kaffee und Kuchen liefen wir uns die unterforderten Bewegungsmuskeln auf einem kleinen Spaziergang wach. Der Himmel lachte und der Blick reichte bis zum hohen Meißner. Das Schönste an diesen Wanderungen ist für mich jedoch, Zeit zu haben sich mit einzelnen zu unterhalten. Später blieb nicht viel Zeit zwischen der kunstvollen Zirkus-Vorstellung der Kinder, dem Abendbrot und Theaterproben, um uns für den Abend umzuziehen.

Endlich war er dann da, der Festabend. Er kam mit Tanz, Gesang, Geschwätz und zwei kleinen Theaterstücken von Hans Sachs, die wir als Aktive eingeübt hatten. Ich genoss den Abend, wie den gesamten Gildentag. Es ist schön, wie die Älteren unseres Bundes, auch wenn man sie nicht oft sieht, gerne von ihrem Erfahrungsschatz preisgeben, um uns zu unterstützen – und wie sie sich an der lebendigen Göttinger Aktivitas freuen.

Mit etwas schweren Lidern verfolgten wir am Sonntag-Morgen die Morgenfeier zum Thema ‚Mündigkeit‘, nach der wir uns dann der akademischen Feierstunde und mit ihr dem zweiten Vortrag zum Thema „Energien“, gehalten von einem ehemaligen Vorstandsmitglied der RWE AG, zuwandten.

Der Gildentag liegt nun schon zwei Wochen zurück und was mir lebhaft im Gedächtnis blieb ist, neben den zahlreichen freundlichen Gesichtern und Gesprächen, vor allem eines: Das Lied „Die Gedanken sind frei“. Aber es ist eben nicht nur das Lied an sich, sondern die Art und Weise, mit der es während der akademischen Feierstunde gesungen wurde. Laut, deutlich, überzeugt und aus tiefstem Herzen gesungen jagte es mir einen leisen Schauer über den Rücken, während ich zwischen älteren und aktiven Bundesgeschwistern stehend die Finger über die Saiten der Gitarre springen ließ.