Akademisches Wochenende Nord 2013

Drum macht das Leben groß!  

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Ein herrliches Wochenende liegt hinter uns – reich an Begegnungen, Inhalt und Freude!

Inmitten der rötlich-gelben Herbstlandschaft des Eichsfelds trafen wir uns in alten Schlossgemäuern und verlebten ein gemeinsames Wochenende, dessen Besonderheit wohl in Erzählungen nur bruchstückhaft widergegeben werden kann und dessen Stimmung dem Nicht-Dabeigewesenen verschlossen bleibt…

Waren es die zahlreichen gut vorbereiteten AGs, der Elan von Referenten und Teilnehmern, die uns die Zeit vergessen ließen?

Waren es die Gespräche und Begegnungen, die uns neue Horizonte und Sichtweisen ebenso wie Freundschaften eröffneten?

War es vielleicht der Tanzkurs im Gewölbekeller, der uns ausgelassen der Musik folgen ließ, waren es die langen Singrunden bei Wein und Gitarrenklang an der im Kerzenschein leuchtenden Tafel, die uns das hektische Treiben des Alltags vergessen ließen?

War es der teils verstörende, teils unglaublich spannende Vortrag des abenteuerlustigen Reporters über die Kämpfe in Syrien, der uns angesichts der Ausweglosigkeit der Lage dort nachdenklich werden ließ?

Nur wer dabei gewesen ist, weiß, wovon wir sprechen, und weiß,

warum wir uns im nächsten Jahr wiedersehen werden!

Und über uns am Himmel ziehn lockend im Gewimmel Zugvögel dem Süden zu…

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In der herbstlichen Ferne unser Hoher Meißner…

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Vortragsbericht: „Mit Billy Six im Orient“

„Lieber Wolfram & Co! Danke für die Einladung, es war sehr spannend, den eigenen Horizont auch in Deutschland zu erweitern, und zu sehen, dass es auch hier Spannendes zu sehen gibt. Mal ganz ohne Krieg. Beste Grüße vom „Wander-Billy““

 

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Mit diesen kurzen Zeilen bedankte sich unser Referent des Akademischen Wochenendes 2013 für unsere Einladung. Schon die wenigen Worte lassen die starken Kontraste erkennen, die sowohl Billy Six‘ Vortrag selbst als auch seine Reisen und Erlebnisse prägen. Wer hätte gedacht, dass aus dem einstigen Vermögensberater ein abenteuerlustiger Kriegsreporter wird, der kein Risiko scheut, um Land und Leute im Nahen Osten kennenzulernen. Von Anfang an hatte uns junge Gildenschafter seine unkonventionelle und undogmatische Berichterstattung fasziniert. Reine Abenteuerlust gekoppelt mit dem unbedingten Wunsch, die Wahrheit aus dem Chaos des Syrischen Bürgerkriegs zu destillieren – das imponierte uns allen.

Im Rahmen seines Vortrags schilderte Billy unter anderem den wachsenden Einfluss der radikal-islamischen Kräfte in Syrien. Diese erlebte er, im Gegensatz zu der oftmals verbreiteten Meinung, nicht nur als ausländische Gotteskrieger, sondern auch als syrische Sunniten, die auf Seiten der Rebellen gegen die Regierung von Assad kämpfen. Da er sich bei diesen Gruppen als Mohammedaner ausgab, wurden ihm Einblicke zuteil, die für den normalen westlichen Reporter niemals möglich wären – einen Kampf für die Demokratie führen diese Rebellen nicht.

Doch der Aufenthalt im Krisengebiet bescherte Billy nicht nur positive Erinnerungen. Eine zufällige Exkursion in das Umland einer Stadt rettet ihn vor einer Bombe, die sein Quartier zerfetzt. Als eine weitere Bombe das regionale Hauptquartier der Rebellen zerstört, das er kurz zuvor besucht hatte, wird er zum ersten Mal gefangengenommen. Mit großem Glück, Redetalent und Allahs Hilfe kann er sich aus dieser Situation lösen. Redetalent allein reicht bei der Gefangennahme durch Regierungstruppen dann nicht mehr aus. Sie halten Billy für einen Spion der Rebellen und sperren ihn in das berüchtigte Armee-Gefängnis in Damaskus. Dort beginnt eine lange Zeit des Wartens und der Ungewissheit. Geschlagen wird er nicht, Hoffnung auf Freiheit gibt es jedoch auch nicht. Erst nach langen diplomatischen Bemühungen wird er in den Libanon freigelassen.

Als sich Billy von uns verabschiedet, erzählt er schon von seinen nächsten Reisen nach Ägypten und dem waghalsigen Gedanken, vielleicht wieder gen Syrien vorzustoßen. Inzwischen dokumentiert er laut seiner Berichte zum erneuten Male das zunehmende Chaos im Libanon. Für uns sind das nicht nur gute Nachrichten: Bewegt er sich hier schon in der Verantwortungslosigkeit? Wie viele politische Kontakte und Beziehungen wird uns als Deutsche seine nächste Gefangennahme kosten? Ein bürgerliches Leben scheint für Ihn aktuell jedoch nicht denkbar. Wir wünschen Ihm unabhängig von diesen Fragen viel Erfolg bei seinen Reisen und hoffen bei anderer Gelegenheit wieder seinen spannenden Erzählungen lauschen zu dürfen.

Lieber Billy, Hals und Beinbruch!

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